Masken-disziplin in Bus und Bahn wird eingehalten
Für die meisten Fahrgäste ist der Mund-nasen-schutz offenbar eine Selbstverständlichkeit.
Vorsatz oder Vergesslichkeit? Es kann an beidem liegen, dass immer wieder Personen dort ohne Maske angetroffen werden, wo sie zwingend eine tragen sollten. Handelt es sich um ein Versehen, dann genügt in der Regel, so lehrt die Erfahrung, ein kurzer Hinweis, und der Betreffende korrigiert sein Versäumnis. Wer sich freilich aus Prinzip dagegen sträubt, einen Mund-nasenschutz anzulegen, findet zur Rechtfertigung seines Verhaltens vorgebliche Argumente in großer Zahl, derer sich Verweigerungs-wortführer gerne bedienen.
Gleich ob im Supermarkt oder in öffentlichen Verkehrsmitteln, die Wirkung ist dieselbe: All jene, die sich an die Vorgaben halten, um das Ihre zur Corona-vorbeugung zu tun, sehen die gemeinsame Anstrengung durch die Rücksichtlosigkeit Einzelner bedroht. Insbesondere die aktuelle Warnung von Lothar Wieler, dem Präsidenten des Robert-koch-instituts, angesichts der steigenden
Infektionszahlen sei dringend wieder mehr Disziplin hinsichtlich Abstand und Hygiene nötig, schärft die Sinne. So meint mancher wahrzunehmen, dass gerade in den Bussen die Moral zunehmend unter die Räder gerät, Fahrgäste bewusst keine Masken aufsetzen.
Entspricht diese Einschätzung den Tatsachen? Sie deckt sich zumindest nicht mit dem Eindruck, den Ralf Kuschel gewonnen hat. Er leitet die Geschäftsstelle des Heidenheimer Tarifverbunds (HTV) im Landratsamt. Und nach Gesprächen mit den Htv-mitgliedsunternehmen geht er davon aus, „dass sich die allermeisten Fahrgäste wirklich gut an die Maskenpflicht halten“. Geschildert worden seien lediglich Einzelfälle, in denen aber ein Appell geholfen habe.
Vergleichbares berichtet Tobias Hoch, Betriebsleiter der Heidenheimer Verkehrsgesellschaft (HVG): „Mir ist bislang nicht bekannt, dass es ein größeres Problem gibt. Es funktioniert offensichtlich sehr gut.“
Die Fahrer der für den Heidenheimer Stadtbusverkehr zuständigen HVG sind Hoch zufolge angewiesen, Passagiere ohne Mundschutz im direkten Gespräch oder über Lautsprecher auf die geltenden Verhaltensregeln hinzuweisen.
Sollte sich ein Fahrgast beharrlich weigern, sich danach zu richten, würde über die Leitstelle die Ordnungsbehörde im Rathaus oder die Polizei verständigt. „Das ist bisher aber noch nicht vorgekommen“, sagt ein Sprecher des Ulmer Polizeipräsidiums auf Nachfrage.