Corona sorgt für Loch in der Kasse
Nattheim setzt auf Unterstützung von Bund und Land und verschiebt Vorhaben ins nächste Haushaltsjahr.
Durch die Corona-krise werden die kommunalen Finanzen in Nattheim erheblich durchgeschüttelt. Kämmerer Ralf Baamann gab in der Sitzung des Gemeinderats einen kurzen Einblick in die aktuelle Haushaltssituation.
Der härteste Brocken, den die Gemeinde zu schlucken hat, ist ein coronabedingter Ausfall bei der Gewerbesteuer in Höhe von 400 000 Euro, hinzu kommen noch 200 000 Euro eines konjunkturell bedingten Ausfalls. Auch die um 450 000 Euro verringerten Einnahmen aus dem kommunalen Finanzausgleich fallen ins Gewicht. Finanzhilfen von Bund und Land seien zu erwarten.
Dass der Haushaltsausgleich für das Jahr 2020 dennoch nicht gefährdet ist, liegt vor allem an zwei Punkten. Dies sind einmal die massiven Finanzhilfen aus dem kommunalen Stabilitätspakt von Bund und Land. Zum anderen verschiebt die Gemeinde Maßnahmen für den Straßenbau ins nächste Haushaltsjahr. Baamann wies darauf hin, dass deshalb im Jahr 2021 keine größeren neuen Aufgaben mehr in Angriff genommen werden können.
Als wichtiger Aktivposten erwiesen sich die Ökopunkte aus den Maßnahmen zur Windenergie, die die Gemeinde Nattheim teilweise verkauft hat. Daraus erzielte man einen stattlichen Erlös von 394 000 Euro. Die Einnahmen aus der Vergnügungssteuer blieben mit 240 000 Euro ebenfalls stabil.
Auch bei einer Reihe anderer Themen der Sitzung ging es um Geld. Erfreut vernahm man die Bekanntgabe von Bürgermeister
Norbert Bereska, dass für die Wassertretanlage in Auernheim Mittel in Höhe von 7110 Euro aus dem Leader-programm fließen.
Zur Einrichtung eines kostenlos zugängigen, öffentlichen Hotspots im Bereich Ramenstein-/ Gemeindehalle erhält Nattheim einen Bundeszuschuss in Höhe von 15 000 Euro. Und für die Weiterentwicklung von Kindertageseinrichtungen zu Kinder- und Familienzentren gibt es aus Landesmitteln 10 000 Euro.
Für die umfangreichen Sanierungsarbeiten in der Eichertstraße in Auernheim kommen einschließlich Erneuerung der Bushaltestelle Kosten von 98 000 Euro auf die Gemeinde zu. 240 000 Euro trägt der Landkreis bei, 50 000 Euro die Härtsfeld-albuch-wasserversorgung. Auf 330 Metern Gesamtlänge muss der Belag erneuert und auf 80 Metern Länge der Bordstein saniert werden. Hinzu kommen Kanalarbeiten.
Für das Neubaugebiet Riederberg Ost mussten vom Gemeinderat vier neue Straßennamen bestimmt werden. Man einigte sich auf Marmor-, Basalt-, Granit- und Dolomitenweg.
Ein weiteres Sitzungsthema war das „Breama-mobil“. Da das Konzept im Rahmen eines „Fifty-fifty-taxis“von der Einwohnerschaft nur schwach angenommen wurde, soll das „Breama-mobil“künftig mit der Zielgruppe Jugendliche betrieben werden. Bezuschusst werden dann ausschließlich Nachtfahrten. Zu einem festgesetzten Zeitpunkt am Samstagabend soll eine Fahrt nach Heidenheim und wieder zurück angeboten werden.