Im Ferienhaus sicherer als in Heidenheim?
Die HZ beantwortet zusammen mit Experten Leserfragen zu den Auswirkungen des Covid-19-virus.
Das Coronavirus hat das Leben aller Menschen im Landkreis deutlich verändert. Viele Menschen haben Fragen rund um Covid-19. Im Corona-briefing geben Experten Tipps für den Alltag.
Diese Woche fragte ein Leser: „Ich gehöre mit Mitte 70 zur Risikogruppe. Soll ich wegen des hohen Inzidenzwertes im Kreis Heidenheim nicht lieber in mein Ferienhaus auf den Kanaren ziehen? Die Inseln gehören ja inzwischen nicht mehr zu den Risikogebieten.“
Beantwortet wurde die Frage von Chefarzt Dr. Martin Grünewald, der am Klinikum Heidenheim unter anderem den Bereich der Infektionserkrankungen verantwortet: „Es ist richtig, dass die Kanaren von der zweiten Corona-welle mit den hohen Infektionszahlen, wie wir sie gerade in Süddeutschland und Heidenheim erleben, nicht so stark betroffen sind. Bisher zumindest. Trotzdem gibt es dort Covid-19-patienten. Das bedeutet, es gibt auch auf den Kanaren ein Ansteckungsrisiko, das im Augenblick jedoch vermutlich geringer als bei uns im Landkreis Heidenheim ist.
Der zweite Aspekt umfasst die medizinischen Behandlungsmöglichkeiten auf den Kanaren. Dabei lässt sich sagen, dass momentan noch genügend Betten in den Krankenhäusern und den Intensivstationen zur Verfügung stehen. Aus diesen Gründen würde ich sagen, dass im Augenblick nichts dagegen spricht, auf die Kanaren zu fliegen. Wie die Lage allerdings in einigen Wochen aussieht, kann niemand vorhersagen.
Auf der anderen Seite hängt auch bei uns im Kreis Heidenheim viel an den individuellen Lebensumständen. Wer hier also die Hygiene- und Abstandsregeln einhält, die Zahl der sozialen Kontakte minimiert und Ansammlungen in geschlossenen Räumen meidet, der kann sein Ansteckungsrisiko deutlich reduzieren. Diese Vorgaben gelten übrigens genauso für die Kanaren, sonst steigt dort ebenfalls das Risiko.“
Das gesamte Gespräch mit weiteren Leserfragen finden Sie unter www.hz.de/coronabriefing. Wenn Sie Fragen rund um die Corona-pandemie haben, dann schreiben Sie uns einfach an redaktion@hz.de und wir werden versuchen, sie in einem der nächsten Hz-corona-briefings zu beantworten. tz