Ein Rekord für die Familie
Ein zweiter Platz hätte Lewis Hamilton unabhängig vom Abschneiden seines Teamkollegen Valtteri Bottas zur frühzeitigen Titelverteidigung gereicht.
Doch Hamilton wäre nicht Hamilton, wenn er dieses Rennen unter schwierigen Voraussetzungen nicht auch noch gewonnen hätte. Mit chirurgischer Präzision zirkelte der Brite über den rutschigen Kurs in Istanbul und demonstrierte einmal mehr, warum nach wie vor kein Weg an ihm vorbeiführt. Auch wenn die Überlegenheit der Silberpfeile wieder einmal zum Langweiler der Formel 1 wurde.
Auch Teamkollege Bottas wirkte ein ums andere Mal blass gegen den 35-Jährigen, der wohl erst mit dem Titelsammeln aufhört, wenn er seine Karriere beendet.
Dennoch wäre es unfair, die sieben gewonnenen Weltmeisterschaften mit denen von Michael Schumacher zu vergleichen, der es mit vermeintlich stärkerer Konkurrenz zu tun hatte. Hamilton wäre nichts ohne Mercedes, aber auch Mercedes wäre ohne Hamilton wohl nur halb so stark. Bei den Stuttgartern wurde seit der Rückkehr in die Formel 1 am Erfolg ebenso hart gearbeitet wie in der bescheidenen Familie des kleinen Hamilton vor rund zwei Jahrzehnten. Deshalb ist der Rekord des Briten nicht mehr und auch nicht weniger Wert als der seines einstigen Vorbilds. Zumal der Paradiesvogel von der Insel inzwischen auch gesellschaftlich Verantwortung übernimmt. Und wenn Michael Schumacher es könnte, er würde Lewis Hamilton schon heute nur das Beste auf dem Weg zu Titel Nummer acht wünschen.