Er miaut schon mal: Der Mäusebussard (Buteo buteo)
Der Mäusebussard ist der in Mitteleuropa am weitesten verbreitete Greifvogel. Auch in Baden-württemberg ist er nahezu flächendeckend anzutreffen. Dank der Einführung der ganzjährigen Schonzeit hat er in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zugenommen. Idealen Lebensraum bieten ihm Waldränder und Feldgehölze mit angrenzenden offenen Landschaften.
Das Gefieder des Mäusebussards kann sowohl von fast weiß bis dunkelbraun alle Übergänge zeigen. Sieht man vom „Kampfläufer“ab, ist diese Variationsbreite einzigartig in der europäischen Vogelwelt und hat etwa in Frankreich den Namen „Buse variable“eingebracht. Glücklicherweise „trägt“der Mäusebussard aber nahezu ausnahmslos eine hell gefärbte, kennzeichnende „Bürgermeisterkette“an der Brust, die man bei seiner Ansitzjagd oder seinen kreisenden Segelflügen gut erkennen kann. Häufig macht er durch seine miauenden Rufe auf sich aufmerksam – oder es fallen Krähen oder Elstern auf, die ihn hartnäckig attackieren. In der Regel kreist er mit den ersten Frühlingstagen rufend über seinem Revier und wirbt mit eindrucksvollen Flugspielen um die Gunst einer Partnerin.
Der Mäusebussard ernährt sich, seinem Namen entsprechend, hauptsächlich von Mäusen und anderen kleinen Nagetieren – Regenwürmer, Insekten und Frösche ergänzen den Speisezettel. Auch verletzte Hasen, Kaninchen und Vögel sowie Aas, besonders auf Straßen getötete Tiere, werden nicht verschmäht.
Je nach „Mäuseangebot“verweilen die Mäusebussarde ganzjährig bei uns und erhalten im Winter sogar Zuzug von Artgenossen aus dem Norden. Den noch ungefährdeten Beständen des Mäusebussards drohen aber teilweise neue Gefahren, etwa durch Freileitungen und Rotorenblätter von Windkraftanlagen. Zudem taugen die flächigen Maisfelder nicht als Jagdgründe.