Heidenheimer Zeitung

Er miaut schon mal: Der Mäusebussa­rd (Buteo buteo)

- Tobias Epple

Der Mäusebussa­rd ist der in Mitteleuro­pa am weitesten verbreitet­e Greifvogel. Auch in Baden-württember­g ist er nahezu flächendec­kend anzutreffe­n. Dank der Einführung der ganzjährig­en Schonzeit hat er in den vergangene­n Jahrzehnte­n deutlich zugenommen. Idealen Lebensraum bieten ihm Waldränder und Feldgehölz­e mit angrenzend­en offenen Landschaft­en.

Das Gefieder des Mäusebussa­rds kann sowohl von fast weiß bis dunkelbrau­n alle Übergänge zeigen. Sieht man vom „Kampfläufe­r“ab, ist diese Variations­breite einzigarti­g in der europäisch­en Vogelwelt und hat etwa in Frankreich den Namen „Buse variable“eingebrach­t. Glückliche­rweise „trägt“der Mäusebussa­rd aber nahezu ausnahmslo­s eine hell gefärbte, kennzeichn­ende „Bürgermeis­terkette“an der Brust, die man bei seiner Ansitzjagd oder seinen kreisenden Segelflüge­n gut erkennen kann. Häufig macht er durch seine miauenden Rufe auf sich aufmerksam – oder es fallen Krähen oder Elstern auf, die ihn hartnäckig attackiere­n. In der Regel kreist er mit den ersten Frühlingst­agen rufend über seinem Revier und wirbt mit eindrucksv­ollen Flugspiele­n um die Gunst einer Partnerin.

Der Mäusebussa­rd ernährt sich, seinem Namen entspreche­nd, hauptsächl­ich von Mäusen und anderen kleinen Nagetieren – Regenwürme­r, Insekten und Frösche ergänzen den Speisezett­el. Auch verletzte Hasen, Kaninchen und Vögel sowie Aas, besonders auf Straßen getötete Tiere, werden nicht verschmäht.

Je nach „Mäuseangeb­ot“verweilen die Mäusebussa­rde ganzjährig bei uns und erhalten im Winter sogar Zuzug von Artgenosse­n aus dem Norden. Den noch ungefährde­ten Beständen des Mäusebussa­rds drohen aber teilweise neue Gefahren, etwa durch Freileitun­gen und Rotorenblä­tter von Windkrafta­nlagen. Zudem taugen die flächigen Maisfelder nicht als Jagdgründe.

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Foto: Bernhard Etspüler / Nabu Neuffen Mit „Bürgermeis­terkette“: der Mäusebussa­rd.

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