Brückenschlag über die Brenz noch nicht in Sicht
2013 wurde sie gesperrt und danach abgerissen. Bis heute gibt es keinen Ersatz.
Im Jahr 2013 wurde die Heubrücke über die Brenz gesperrt und dann abgerissen. Ein Neubau lässt auf sich warten.
Herbrechtingen. Dieter Frank, der Fachbereichsleiter Bau im Rathaus, ist das emotionale Auf und Ab gewöhnt, wenn es um die Heubrücke geht. Insofern kann er routiniert mit den Absagen umgehen, die jetzt gerade im Rathaus eingetroffen sind. Es lassen sich aufgrund der guten Auftragslage am Bau keine Ingenieurbüros finden, welche die Ausschreibung der Ersatzbrücke ausarbeiten. Vor 2021 kann es demnach keine neue Heubrücke gegeben.
Im Jahre 2013 hatte die Stadtverwaltung die Brücke wegen akuter Einsturzgefahr sperren müssen. Zwei Jahre später, im August 2015, wurde die Betonkonstruktion mit ihren zwei Stützen komplett abgerissen. Die bis dato älteste Brücke Herbrechtingens verband mit einer Spannweite von 30 Metern den Ortskern mit den Wiesen jenseits der Brenz und in späterer Zeit mit dem Gewerbegebiet Vohenstein.
Das Unterfangen, erneut an dieser Stelle einen Brückenschlag zu unternehmen, geriet alsbald zu einem Wechselbad zwischen Hoffnung und Enttäuschung. Im Mai 2017 ging Frank nach einer Mitteilung aus Stuttgart, noch „mit einer Sicherheit von 99,9 Prozent“davon aus, einen Zuschuss von 60 000 Euro aus dem Radwege-bauprogramm des Landes zu erhalten. 2018 wusste man, dass man mindestens bis 2019 wird warten müssen. Denn wegen gestiegener Baukosten musste der Förderantrag beim Land überarbeitet werden. Geschätzt wurde der Neubau der Brücke damals von der Verwaltung auf 290 000 Euro. Beim ersten, bereits genehmigten Antrag war man davon ausgegangen, dass man die Fundamente der Heubrücke noch verwenden könne. Nun hatte sich gezeigt, dass diese nicht mehr tragfähig sind. Das Land wollte bei einer Genehmigung 50 Prozent der Kosten übernehmen.
Debattiert worden war auch über das Material für den Überweg für Fußgänger und Radler. Holz wurde im Laufe des Verfahrens ausgeschlossen. In diesem Jahr nun wäre die Heubrücke 100 Jahr alt geworden.
Wie Frank bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats andeutete, gibt es wieder ein Licht am Horizont. Denn der Verwaltung liegt mittlerweile das Gutachten zur Gründung der neuen Brücke vor. So bleibt nur noch die Aufgabe, ein Ingenieurbüro für die Ausschreibung zu gewinnen. Bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats sprach Frank aber auch eine Vorwarnung in Richtung Kosten aus. Die im Gemeinderat schon mal ins Spiel gebrachte freihändige Vergabe des Auftrags ist wegen des in Aussicht stehenden Kostenvolumens rechtlich nicht möglich. „Es wird eine teure Lösung geben.“