„Ein Nerd? Das würde ich nicht sagen“
Der Fußballer Mario Laubmeier über Messen in Verona und seinen Spitznamen „Figo“.
Mario Laubmeier von der SG Herbrechtingen/bolheim hat nicht nur eine bewegende Fußballerlaufbahn hinter sich (wir berichteten). Der 27-Jährige, der einst mit dem FCH II in der Oberliga und mit dem FC Gundelfingen in der Bayernliga spielte, führt mit seinem Bruder Manuel auch den Familienbetrieb und kennt sich als Steinmetz mit Natursteinen aus.
Herr Laubmeier, kennen Sie die Serie „The Big Bang Theory“?
Mario Laubmeier: Ja, die kenne ich. Die schaue ich aber nicht.
Darin gehen vier Jungs gerne auf eine „Comic Con“, eine Messe über Comic-helden. Also für Menschen mit einem speziellen Interesse. Eine Idee, worauf ich hinauswill?
Spezielles Interesse? Mein Interesse liegt beim Fußball.
Nein, das meine ich nicht. Haben Sie noch ein spezielles Interesse? Sie selbst gehen mit Ihrem Bruder ja auch auf spezielle Messen?
Ah, natürlich. Ein weiteres spezielles Interesse ist meine Arbeit, der Naturstein. Wir fahren zum Beispiel nach Verona zur Marmomac.
In Anlehnung an die Serie „The Big Bang Theory“: Sind Sie ein Nerd, Herr Laubmeier? Auch beim Naturstein geht es um spezielle Sachen.
In der Hinsicht schon. Aber ein Nerd? Das würde ich nicht sagen. Ich bin begeistert, was man aus solchen Sachen machen kann. Viele wissen überhaupt nicht, was es da alles gibt. Was am Gardasee beim größten Lieferanten der Welt an Material rumsteht, in jeglichen Farben. Pink, Grün, Türkis.
In Ihrer Welt handelt viel von Begriffen wie „Rainforest Brown“, „Fusion Explosion“, „Antrazite Elegante“oder „Sahara Noir“. Können Ihre Mitspieler damit etwas anfangen?
Denen ich das schon verkauft habe, ja. (lacht) Generell natürlich nicht. Aber das ist das Gleiche, wenn ein Metaller etwas von Legierungen erzählt. Ist er dann auch ein Nerd? Ich sehe mich aber nicht als Nerd, sondern als einen, der seine Arbeit gerne macht.
Sie haben einfach gegen den Begriff Nerd etwas?
Ja.
Okay. Wie ist es denn bei Ihnen zu Hause? Ist da alles aus Holz?
(schmunzelt) Teilweise. Die Schränke sind aus Holz. Ansonsten ist da besonders viel Stein. Es gab viele Diskussionen mit meiner Freundin, die öfter gesagt hat: Schon wieder Stein? Ich komme halt aus der Branche. Für mich gibt’s im Wohnzimmer kein Parkett oder Laminat. Für mich gibt’s einen schönen Naturstein mit einer Bodenheizung.
Speziell ist auch Ihr Spitzname: Während Ihr Bruder Manuel „Laubi“genannt wird, was auf der Hand liegt, tragen Sie den Spitznamen „Figo“. . .
Den Namen hat mir unser Trainer (Gerhard Rühle) in der Jugend verpasst. Und er ist eigentlich der einzige, der mich so nennt. Mein Vorbild war wirklich Luís Figo (ehemaliger portugiesischer Nationalspieler). Ich habe früher komische Frisuren gehabt, schon als Kind. Und meine Friseurin hat mir den Namen mit Hilfe einer Schablone reingeschnitten. ed
In der Fußball-kreisliga B 5 steht die SG Herbrechtingen/bolheim nach acht Siegen in acht Spielen an der Tabellenspitze. Die Saison ist aufgrund der Coronavirus-pandemie noch bis mindestens Ende November unterbrochen.