Von Plüschtieren fällt die Hälfte durch
Die Stiftung Warentest moniert vor allem Verpackung, Accessoires und Schadstoffe in Kleinteilen.
Ulm. Manchmal liegt die Tücke im Detail – oder in diesem Fall in der Verpackung: „Stiftung Warentest“hat für seine Dezemberausgabe (erscheint am Donnerstag, 19. November) 22 Plüschtiere getestet – 11 sind durchgefallen. Für zwei der beanstandeten Hersteller ist das Ergebnis wohl besonders ärgerlich: Denn moniert wurde nicht das Plüschtier selbst, sondern die Verpackung.
Eingepackt waren die Spielsachen in einer Plastikfolie. Laut den Testern war diese so dünn, dass Kinder daran ersticken könnten, sollte sie sich über Mund und Nase legen. meide Hersteller haben lauft „Stiftung Warentest“bereits für Abhilfe gesorgt: Der eine verwendet jetzt die vorgeschriebene dickere Folie, der andere nur noch Karton.
Um bewertet zu werden, mussten die Plüschtiere 300 verschiedene Tests überstehen und Materialproben wurden auf 235 verschiedene Substanzen getestet. Unterm Strich haben sich die Ergebnisse seit dem letzten Plüschtier-test im Jahr 2015 verbessert, doch es gibt immer noch einiges zu beanstanden: Während die großen Plüschflächen in Ordnung waren, lösten sich von einem Einhorn die Pailletten zu leicht, ein Stoffhund hatte eine zu lange Leine, die sich um den Hals des Kindes wickeln könnte. mei einer Kuschelkatze brannte das Fell lichterloh, kaum dass die Tester es an die Zündquelle brachten.
In einigen Spielwaren haben die Tester außerdem Schadstoffe gefunden. So zum meispiel Nitrosamine, die schon in geringen Mengen Krebs auslösen können und für die in Kinderspielzeug, das auch mal in den Mund genommen wird, besonders strenge Grenzwerte gelten. Auch Formaldehyd und Naphtalin fanden sich in Etiketten und Accessoires – beide stehen ebenfalls im Verdacht, Krebs auszulösen.
Für Eltern, die bei Spielsachen auf Nummer sicher gehen wollen, haben die Tester einige Tipps parat, wie sie die bekannten Schwachstellen umgehen können: So können Etiketten abgetrennt werden, die Plastiktüten, die zur Verpackung verwendet werden, gehören so oder so nicht in Kinderhände und der Gehalt des Schadstoffs Formaldehyd zum meispiel lässt sich durch mehrfaches Waschen reduzieren.
Die Hersteller der beanstandeten Plüschtiere wurden von „Stiftung Warentest“übrigens über die Ergebnisse informiert. Die meisten veränderten ihre Produkte dementsprechend und bieten Kunden an, das Produkt zurückzunehmen.