Heidenheimer Zeitung

Vom Miesmachen und Schönreden

- Carolin Wöhrle

Glauben Sie es uns ruhig: Auch wir Redakteure der HZ würden liebend gerne nicht mehr über Corona berichten müssen. Immer wieder erreichen uns Kommentare und Hinweise von Lesern: „Gibt es denn keine anderen Themen mehr?“„Muss denn alles immer so schwarzmal­erisch sein?“. Die passenden Antworten sind hier: „Doch, natürlich.“Und: „Nein, natürlich nicht.“

Selbstvers­tändlich berichten wir auch nach wie vor über andere Themen. Wer die Zeitung liest bzw. regelmäßig­er Nutzer von hz.de ist, weiß das auch. Und was die Schwarzmal­erei anbelangt, so sind wir hin und wieder eben bei der alten Erkenntnis: Wir machen die Nachrichte­n nicht, wir berichten sie. Zu ignorieren oder zu beschönige­n, was momentan eben Fakt ist, hilft keinem weiter: Der Landkreis Heidenheim tänzelt um eine 7-Tage-inzidenz von um die 180, die Belegung der Intensivbe­tten am Klinikum steigt, zunehmend sind Pflegeheim­e von Infektione­n betroffen und wir haben zehn neue Todesfälle innerhalb von eineinhalb Wochen zu beklagen. Können Sie all dem etwas Positives abgewinnen?

Das Leben geht natürlich trotzdem weiter und wir berichten auch gerne über diesen Alltag abseits der Infektions­zahlen. Solange das Thema aber noch nicht endgültig abgeschlos­sen ist, wird es auch weiterhin Platz in der HZ und auf hz.de haben. Guter Journalism­us spiegelt die Welt so wider, wie sie ist – und eben nicht so, wie wir sie gerne hätten.

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