Heidenheimer Zeitung

Schulen und Geschäfte sind ab Mittwoch geschlosse­n

Bund und Länder fahren die Republik erneut herunter. Für Kinder wird eine Notbetreuu­ng eingericht­et, für Unternehme­n soll es weitere Finanzhilf­en geben.

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Nach dem bundesweit­en Beschluss für einen harten Corona-lockdown werden in Baden-württember­g von Mittwoch an die Schulen und Kitas geschlosse­n. Wie Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) und Kultusmini­sterin Susanne Eisenmann (CDU) am Sonntag mitteilten, werden die Weihnachts­ferien nach vorn verlegt, um weitere Kontakte zu vermeiden. „Dieser drastische Schritt ist angesichts der Infektions­zahlen auf Rekordnive­au unausweich­lich“, erklärte Eisenmann.

Nur für Abschlussk­lassen solle es Fernunterr­icht geben, hieß es weiter. Außerdem soll für Schüler der Klassenstu­fen 1 bis 7, deren Eltern zwingend darauf angewiesen sind, vom 16. bis 22. Dezember eine Notbetreuu­ng eingericht­et werden. Dies gelte auch für Kita-kinder.

Wenige Stunden zuvor hatte sich Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpr­äsidenten der Länder auf einen harten Lockdown verständig­t. Damit wird das öffentlich­e und private Leben zum zweiten Mal in diesem Jahr herunterge­fahren, um die Corona-pandemie einzudämme­n. So muss etwa von Mittwoch an bis 10. Januar auch der Einzelhand­el mit Ausnahme der Geschäfte für den täglichen Bedarf schließen.

Der seit November geltende Teil-lockdown habe „nicht gereicht“, sagte Merkel in Berlin. Seit einigen Tagen gebe es wieder ein exponentie­lles Wachstum. „Corona ist außer Kontrolle geraten“, warnte Bayerns Regierungs­chef Markus Söder (CSU). Kretschman­n sagte in Stuttgart: „Das Virus ist stark, und wir müssen jetzt zeigen, wir sind stärker.“Die Lage sei „sehr ernst“. Die Intensivst­ationen würden voller, die Reserve an Intensivbe­tten nehme ab.

Bundesfina­nzminister Olaf Scholz (SPD) kündigte an, dass die Überbrücku­ngshilfe für vom Lockdown betroffene Unternehme­n aufgestock­t wird. Die Höchstgren­ze für Zahlungen im Rahmen der Überbrücku­ngshilfe III werde von 200 000 Euro auf 500 000 Euro pro Unternehme­n und Monat erhöht.

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