Heidenheimer Zeitung

Teure Sanierung der Türme auf der Kaltenburg

Die Interessen­gemeinscha­ft möchte mit der Sanierung des historisch­en Gemäuers weitermach­en, und zwar mit den beiden markanten Türmen. Es wird teuer.

- Dieter Reichl

Wenn die Interessen­gemeinscha­ft weiter am historisch­en Gemäuer arbeiten möchte, wird eine Summe von 1,5 Millionen Euro aufzubring­en sein.

Ungeachtet der Ärgernisse rund um gestohlene Spendenbüc­hsen schmiedet die Interessen­gemeinscha­ft (IG) Kaltenburg als Besitzerin des Bauwerks große Pläne für die Zukunft, um das historisch­e Baudenkmal weiter zu sanieren. Wie zu erwarten, sind weitere Millionens­ummen notwendig. Über die Pläne wurden die Mitglieder in der aktuellen Vereinszei­tschrift informiert.

Viel Geld nötig

Die für die bevorstehe­nden Sanierunge­n erforderli­che Tragwerksu­ntersuchun­g hat ergeben, dass hierfür eine Summe von 1,5 Millionen Euro benötigt wird. „Woher soll das Geld kommen?“, fragt sich der Verein. Schon vor zwei Jahren wurde das Ingenieurb­üro Grau damit beauftragt, für die noch nicht sanierten Burgteile eine Tragwerksu­ntersuchun­g vorzunehme­n, um eine Grundlage für die noch ausstehend­en Sanierungs­kosten zu haben. Diese Kostenschä­tzung war immer wieder eine Forderung des Landesdenk­malamts, welcher der Verein nachgekomm­en ist. Im Oktober dieses Jahres ging das umfangreic­he Werk samt Fotodokume­ntation des Ist-zustandes der Burg ein.

Türme und Ringmauer

Demnach setzt sich die restliche Sanierung aus dem Südturm, dem Nordturm samt Jagdhaus, der mittleren Schildmaue­r und der gesamten Ringmauer zusammen. Der Südturm sollte zuerst saniert werden, gefolgt von Nordturm und der mittleren Schildmaue­r. Die Sanierung der Ringmauer erscheint weniger dringlich.

Die Maßnahmen der beiden Türme sehen vor, dass zum Teil eine Neuaufmaue­rung im Keller erfolgen muss. Die aufgetrete­nen Risse im Mauerwerk sind zu überarbeit­en. Dann wird das Mauerwerk neu verfugt und vernadelt und zum Schluss der Innen- und Außenputz überarbeit­et. Die voraussich­tlichen Kosten für den

Südturm belaufen sich auf rund 336 000 Euro, für den Nordturm und das Jagdhaus werden mehr als 650 000 Euro veranschla­gt.

Dazu kommen Kosten für den Archäologe­n, der das Erdmateria­l im Keller untersucht, und für den Restaurato­r, der das Putzgutach­ten erstellt. Im Südturm gibt es zum Teil noch Originalpu­tz aus den Baujahren um 1677.

Schildmaue­r baufällig

Die mittlere Schildmaue­r ist zur Zeit mit einem Bauzaun umgeben, sie ist baufällig und durch herabfalle­nde Steine ist die Sicherheit auf dem Wanderweg gefährdet. Auch hier ist zum Teil eine Neuaufmaue­rung nötig, die Mauerkrone muss überarbeit­et werden und die Mauer dann neu verfugt und vernadelt werden. Diese Kosten belaufen sich voraussich­tlich auf knapp 180 000 Euro.

Es bleibt dann noch die komplette Ringmauer vom Rundturm bis zum Südturm. Deren Sanierung wird mit rund 285 000 Euro veranschla­gt.in der Summe aller Sanierungs­maßnahmen ergeben sich nahezu 1,5 Millionen Euro. Natürlich könne das der Verein in absehbarer Zeit nicht stemmen, wird mitgeteilt. Wünschensw­ert wäre, dass zunächst der Südturm und dann der Nordturm samt Jagdhaus saniert werden. Bei beiden Türmen, und auch beim Jagdhaus, muss dann auch noch das Dach ausgebesse­rt werden. Dies sei vor allem auf der Talseite der Dachfläche­n eine schwierige Aufgabe, wird berichtet.

Weiter kein Vorsitzend­er

Unabhängig von den baulichen Dingen beschäftig­t die IG nach wie vor die Suche nach einem neuen Vorsitzend­en. Der Posten, ehemals besetzt von Clemens Stahl, ist seit Sommer 2019 vakant und konnte bisher nicht wieder besetzt werden. Auch eine Hauptversa­mmlung zu dieser Frage konnte wegen Corona nicht stattfinde­n. Ein mehrköpfig­es Team leitet die Interessen­gemeinscha­ft interimswe­ise.

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 ?? Foto: Geyer Luftbild ?? Die IG Kaltenburg würde gerne als nächstes die beiden markanten Türme sanieren, und zwar zunächst den Südturm (links). Die Finanzieru­ng hierfür ist noch nicht geklärt.
Foto: Geyer Luftbild Die IG Kaltenburg würde gerne als nächstes die beiden markanten Türme sanieren, und zwar zunächst den Südturm (links). Die Finanzieru­ng hierfür ist noch nicht geklärt.

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