Teure Sanierung der Türme auf der Kaltenburg
Die Interessengemeinschaft möchte mit der Sanierung des historischen Gemäuers weitermachen, und zwar mit den beiden markanten Türmen. Es wird teuer.
Wenn die Interessengemeinschaft weiter am historischen Gemäuer arbeiten möchte, wird eine Summe von 1,5 Millionen Euro aufzubringen sein.
Ungeachtet der Ärgernisse rund um gestohlene Spendenbüchsen schmiedet die Interessengemeinschaft (IG) Kaltenburg als Besitzerin des Bauwerks große Pläne für die Zukunft, um das historische Baudenkmal weiter zu sanieren. Wie zu erwarten, sind weitere Millionensummen notwendig. Über die Pläne wurden die Mitglieder in der aktuellen Vereinszeitschrift informiert.
Viel Geld nötig
Die für die bevorstehenden Sanierungen erforderliche Tragwerksuntersuchung hat ergeben, dass hierfür eine Summe von 1,5 Millionen Euro benötigt wird. „Woher soll das Geld kommen?“, fragt sich der Verein. Schon vor zwei Jahren wurde das Ingenieurbüro Grau damit beauftragt, für die noch nicht sanierten Burgteile eine Tragwerksuntersuchung vorzunehmen, um eine Grundlage für die noch ausstehenden Sanierungskosten zu haben. Diese Kostenschätzung war immer wieder eine Forderung des Landesdenkmalamts, welcher der Verein nachgekommen ist. Im Oktober dieses Jahres ging das umfangreiche Werk samt Fotodokumentation des Ist-zustandes der Burg ein.
Türme und Ringmauer
Demnach setzt sich die restliche Sanierung aus dem Südturm, dem Nordturm samt Jagdhaus, der mittleren Schildmauer und der gesamten Ringmauer zusammen. Der Südturm sollte zuerst saniert werden, gefolgt von Nordturm und der mittleren Schildmauer. Die Sanierung der Ringmauer erscheint weniger dringlich.
Die Maßnahmen der beiden Türme sehen vor, dass zum Teil eine Neuaufmauerung im Keller erfolgen muss. Die aufgetretenen Risse im Mauerwerk sind zu überarbeiten. Dann wird das Mauerwerk neu verfugt und vernadelt und zum Schluss der Innen- und Außenputz überarbeitet. Die voraussichtlichen Kosten für den
Südturm belaufen sich auf rund 336 000 Euro, für den Nordturm und das Jagdhaus werden mehr als 650 000 Euro veranschlagt.
Dazu kommen Kosten für den Archäologen, der das Erdmaterial im Keller untersucht, und für den Restaurator, der das Putzgutachten erstellt. Im Südturm gibt es zum Teil noch Originalputz aus den Baujahren um 1677.
Schildmauer baufällig
Die mittlere Schildmauer ist zur Zeit mit einem Bauzaun umgeben, sie ist baufällig und durch herabfallende Steine ist die Sicherheit auf dem Wanderweg gefährdet. Auch hier ist zum Teil eine Neuaufmauerung nötig, die Mauerkrone muss überarbeitet werden und die Mauer dann neu verfugt und vernadelt werden. Diese Kosten belaufen sich voraussichtlich auf knapp 180 000 Euro.
Es bleibt dann noch die komplette Ringmauer vom Rundturm bis zum Südturm. Deren Sanierung wird mit rund 285 000 Euro veranschlagt.in der Summe aller Sanierungsmaßnahmen ergeben sich nahezu 1,5 Millionen Euro. Natürlich könne das der Verein in absehbarer Zeit nicht stemmen, wird mitgeteilt. Wünschenswert wäre, dass zunächst der Südturm und dann der Nordturm samt Jagdhaus saniert werden. Bei beiden Türmen, und auch beim Jagdhaus, muss dann auch noch das Dach ausgebessert werden. Dies sei vor allem auf der Talseite der Dachflächen eine schwierige Aufgabe, wird berichtet.
Weiter kein Vorsitzender
Unabhängig von den baulichen Dingen beschäftigt die IG nach wie vor die Suche nach einem neuen Vorsitzenden. Der Posten, ehemals besetzt von Clemens Stahl, ist seit Sommer 2019 vakant und konnte bisher nicht wieder besetzt werden. Auch eine Hauptversammlung zu dieser Frage konnte wegen Corona nicht stattfinden. Ein mehrköpfiges Team leitet die Interessengemeinschaft interimsweise.