Hoch die Suppen-tassen!
Während sich hierzulande die Menschen (noch) mit Inbrunst an Glühweinbechern festhalten, trotzt man in Japan der Kälte anders. Eine Firma verspricht dort ihren Kunden ein Extra-entspannungsgetränk für die kälteste Zeit im Jahr. Es handelt sich um Nihonshu no Dashiwari. Auf drei Teile der traditionellen Brühe Dashi, bestehend aus Seetang, Flocken, die man aus dem Fisch Bonito gewinnt, Makrele und Sojasauce, kommt ein Teil des ebenso traditionellen Reisschnapses Sake. Das Gericht wird in einem Kunststoffbecher
gereicht, der in die Mikrowelle geschoben wird.
Wärme, Sättigung und Trunkenheit sind perfekt synchronisiert. Die Suchtgefahr bleibt dabei gering, denn wer vertilgt schon mehr als zwei oder drei Suppen am Tag? Nicht zuletzt deshalb sollte das Beispiel Schule machen. In Deutschland kennen wir immerhin die Biersuppe.
Dabei muss es nicht bleiben. Champagner-haferflockenbrei, Ouzo-buletten oder Martini-rührei sind weitere Mixturmöglichkeiten.
Auch könnte man Currywurst im Glühwein servieren – sicher ein ganz eigener Trinkspaß. Allerdings wäre die Kalorienaufnahme entschieden zu hoch. Denn was den Energiegehalt des zuckrigen Wintersaftes betrifft, kann er es mit Nihonshu no Dashiwari locker aufnehmen. Insofern können sich Deutsche und Skandinavier rühmen, vor den Japanern das alkoholische Erwärmungsessen erfunden zu haben. Ohne Algen und tote Fische.