Lieber Adventskalender,
Du bist uns in diesen Tagen ein treuer Begleiter. Diese Mischung aus Suchen, Belohnung, Überraschung hat einfach was, selbst wenn hinter dem nächsten Türchen nur ein Stück Billigschokolade wartet. Aber es geht ja auch anders: Da gibt es Adventskalender mit feinen Trüffeln, mit Spielsachen, mit Schmuck und sogar erotische. Erstaunlicherweise sind Bier-adventskalender groß in Mode. Da beginnt der Tag gleich richtig. Nicht zu vergessen die selbstgebastelten Kalender und die immateriellen mit klugen Sprüchen, Witzen oder Musik. Und natürlich hat im Land des Fußballs jeder Proficlub seinen Adventskalender. Die Füllung ist zwar eher konventionell, aber wenn man morgens das Produkt seines Lieblingsvereins zur Hand nimmt, gehen nicht nur die Türchen, sondern auch die Herzen auf.
Kein Wunder, dass sich manche damit nun eingehend beschäftigen. „Informationsplattform Wettbasis analysiert die Preise der Schokoladen-adventskalender der Erst- und Zweitligisten“lesen wir in der Pressemitteilung einer Agentur.
Sind das die Nachrichten, auf die unsere Leser gewartet haben? „VFB Stuttgart bietet den teuersten Kalender an.“Haben wir’s doch geahnt. Aber siehe da: „Pro 100 Gramm verlangen die Zweitligisten im Durchschnitt mehr als die Clubs der
1. Liga.“Die trauen sich was. „Die Preise unterscheiden sich um bis zu 13 Euro.“Da ist man sprachlos.
14,95 Euro kostete übrigens der Kalender des 1. FC Heidenheim und teilte sich so mit zwei weiteren die preisliche Spitze der
2. Liga. Dafür war der nicht nur mit edler Schokolade, sondern auch mit Gutscheinen gefüllt. Und mittlerweile gibt’s ihn mit 53 Prozent Rabatt. Eintracht Braunschweig verschleuderte seine 24 Schokoladenstückchen für 4,13 Euro. So geht das mit den messerscharfen Analysen weiter und mit Schrecken sehen wir am Ende der Mail den Link „Die gesamten Ergebnisse der Untersuchung können Sie hier einsehen.“Den klicken wir nicht an, öffnen heute lieber ein zweites Türchen von unserem Bier-adventskalender. Das geht doch ausnahmsweise in Ordnung, oder? Ach, Du liest das ja eh nicht.