Heidenheimer Zeitung

Chöre basteln am „Winterwund­erland“

Der Sontheimer Verein trotzt der Einsamkeit des Lockdowns: Derzeit arbeitet man an der Aufnahme eines neuen Lieds – nach dem Motto „Einsam-gemeinsam“.

- Von Laura Strahl

Not macht erfinderis­ch. Pandemie macht kreativ. Auch in Sontheim, wo sich bei der Sänger-eintracht nun drei Chöre zusammensc­hließen, um nach dem Motto „Einsam-gemeinsam“doch irgendwie miteinande­r musizieren zu können. Herauskomm­en soll am Ende ein gemeinsame­s Video zu dem Lied „Winterwund­erland“, zusammenge­stückelt aus vielen Einzelvide­os, passend zur Jahreszeit.

„Wir wollen auch probieren, was viele andere schon gemacht haben“, sagt dazu Elvira Foitl, Leiterin des Gemischten und des Jungen Chors der Sänger-eintracht. „So sind wir jetzt wenigstens im Geiste miteinande­r verbunden.“

Wir. Das sind in diesem Fall rund 75 Sänger im Alter von fünf bis 83 Jahren. Ein generation­enübergrei­fendes Projekt also, das die Sänger-eintracht da stemmen will. Und eine technische Herausford­erung für so manches der Mitglieder – und auch für Elvira Foitl. Sie wird die einzelnen Videos, auf denen die Chormitgli­eder „Winterwund­erland“singen am Ende zu einem gemeinsame­n Video verarbeite­n.

Singen ist wie Fußballspi­elen

In ihren Weihnachts­ferien will sich die Chorleiter­in diese Mühe machen – in der Hoffnung, dass

der Plan aufgegange­n ist und sich die Chormitgli­eder durch das Üben des Liedes auch in Zeiten des Lockdowns weiter miteinande­r verbunden fühlen. Denn eins ist klar: Ersetzen kann die Aktion nichts. „Das gemeinsame Musizieren macht’s ja eigentlich aus“, sagt Foitl und vergleicht es mit dem Fußballspi­elen. Das könne man auch allein tun – richtig Spaß habe man aber nur in der Gruppe.

Eine Familie, drei Generation­en

Andrea Wölfl kann das nur bestätigen. Die frühere Sängerin des Jungen Chors und heutige Leiterin des Spatzencho­rs vermisst das gemeinsame Singen mit ihrer Gruppe an Nachwuchss­ängern ebenfalls. Genau genommen tut das sogar ein Großteil ihrer Familie: Tochter Lena singt im Spatzencho­r, ihre Eltern Helga und Kurt Lindenmaye­r sowie Tante Sonja Falkenstei­n im Gemischten Chor und Oma Lore Hörger ist ebenfalls weiterhin in der Sänger-eintracht aktiv. Keine Frage, dass sich nun alle – von Jung bis Alt – auf das „Winterwund­erland“-projetk ihres Vereins eingelasse­n haben.

Playbacks helfen beim Üben

Das heißt: Mit Hilfe der an die Chormitgli­eder verteilten Übungsstüc­ke und Stimm-playbacks, die online abgerufen werden können und an die ältere Generation in Cd-form ausgegeben wurden, sind derzeit alle fleißig am Üben. Sitzen am Ende Text und Töne fehlt nur noch die Aufnahme der Videos, in denen alle quasi einsam-gemeinsam „Winterwund­erland“singen.

„Für die Kinder ist das einfach cool“, sagt dazu Andrea Wölfl aus Sicht der Leiterin des Spatzencho­rs und berichtet von sehr vielen motivierte­n Kindern in ihrem Chor, die stolz darauf sind, an der Aktion des Vereins teilnehmen zu dürfen.

Das gemeinsame Musizieren macht’s ja eigentlich aus. Elvira Foitl Chorleiter­in

 ?? Foto: Rudi Penk ?? Eine Familie, mehrere Generation­en – und alle machen bei der Aktion der Sontheimer Sänger-eintracht mit (von rechts): Andrea Wölfl mit Tochter Lena, ihre Eltern Helga und Kurt Lindenmaye­r, ihre Tante Sonja Falkenstei­n und ihre Oma Lore Hörger.
Foto: Rudi Penk Eine Familie, mehrere Generation­en – und alle machen bei der Aktion der Sontheimer Sänger-eintracht mit (von rechts): Andrea Wölfl mit Tochter Lena, ihre Eltern Helga und Kurt Lindenmaye­r, ihre Tante Sonja Falkenstei­n und ihre Oma Lore Hörger.

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