Die Attraktion der Liga
Die Relegationsspiele gegen Union Berlin und der damit verbundene Abstieg in die zweite Liga gehören zu den bittersten Momenten in der Geschichte des VFB Stuttgart. Eineinhalb Jahre ist das nun her. Nach dem mühsamen Wiederaufstieg im Sommer und einem guten Saisonstart ist der VFB nun so richtig in der ersten Liga angekommen. Mit dem 5:1 bei Borussia Dortmund haben die Stuttgarter ein Ausrufezeichen gesetzt – und nicht zuletzt dafür gesorgt, dass die geschockten Dortmunder Trainer Lucien Favre den Stuhl vor die Tür gesetzt haben. Was für ein Wochenende.
Das Geschäft ist gnadenlos. Beim VFB kennt man sich bestens aus mit Negativerlebnissen. Der Weg zurück in die Bundesliga war steinig. Zwei Trainer (Nico Willig und Tim Walter) mussten gehen, ehe der Klub die Kurve bekam. Die Entwicklung beim VFB, die nun in dem Triumph beim Champions-league-achtelfinalisten BVB gipfelte, trägt die Handschrift zweier ausgewiesener Fachleute: Sportdirektor Sven Mislintat und Trainer Pellegrino Matarazzo. Mislintat hat einen Kader mit hochtalentierten jungen Spielern wie Silas Wamangituka und Tanguy Coulibaly zusammengestellt, der Perspektive hat, Trainer Matarazzo dem Team eine klare Spielidee gegeben, die defensive Stabilität mit offensivem Feuerwerk vereint.
Aufsteiger Stuttgart ist derzeit die Attraktion der Liga.
Dass der VFB am Dienstag nun erneut auf Union Berlin trifft, diesmal im Fußball-oberhaus, ist eine schöne Pointe.