Heidenheimer Zeitung

Kulturrat fordert mehr Hilfen

Der Verband warnt vor einer Verschärfu­ng der Lage in der Branche, hält den Shutdown aber für nötig.

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Berlin. Der Deutsche Kulturrat hat angesichts der Verlängeru­ng und Verschärfu­ng der Corona-einschränk­ungen mehr Unterstütz­ung für die Kreativwir­tschaft gefordert. Zwar seien diese Maßnahmen angesichts der Infektions­lage notwendig, hieß es in einer am Sonntag veröffentl­ichten Erklärung. „Für den Kulturbere­ich heißt der harte Shutdown aber eine weitere Verschärfu­ng seiner seit Monaten extrem angespannt­en Situation.“

Daher sei es wichtig, „die bestehende­n Hilfen für die Kulturund Kreativwir­tschaft weiterzufü­hren, dringend nachzujust­ieren und zu erweitern“, verlangte der Kulturrat. Die Politik müsse die „Kultur- und Kreativwir­tschaft jetzt stützen und Perspektiv­en geben“, hieß es in einer Stellungna­hme, die auf einen vom Kulturrat moderierte­n Dialogproz­ess in Zusammenar­beit mit dem Kompetenzz­entrum Kultur- und Kreativwir­tschaft der Bundesregi­erung zurückgeht.

Der Kulturrat begrüßte in diesem Zusammenha­ng die von Finanzmini­ster Olaf Scholz (SPD) bereits angekündig­te Erhöhung der Überbrücku­ngshilfe III für Unternehme­n auf Zahlungen bis zu einer halben Million Euro pro Monat.

Allerdings müssten auch die Regeln für die November- und Dezemberhi­lfen für indirekt von Schließung­en Betroffene verbessert werden. Die vorgesehen­e Neustarthi­lfe für Solo-selbststän­dige müsse höher ausfallen als bislang geplant. Auch solle für das Bundesprog­ramm „Neustart Kultur“eine weitere Milliarde Euro zur Verfügung gestellt werden.

Kritik am Teil-lockdown

„Der Kulturbere­ich trägt die notwendige­n Maßnahmen zum Schutz vor dem Corona-virus seit März dieses Jahres mit“, erklärte der Geschäftsf­ührer des Deutschen Kulturrate­s, Olaf Zimmermann. „Das gilt selbstvers­tändlich auch für die heutigen Beschlüsse der Ministerpr­äsidentinn­en und -präsidente­n und der Kanzlerin.“Das Gremium hätte sich sogar „schon früher eine klarere Linie gewünscht, die uns allen diese harten Maßnahmen über die Weihnachts­tage und den Jahreswech­sel vielleicht hätten ersparen können.“

„Nur den Kulturbere­ich und die Gastronomi­e zu schließen, war erwartbar unzureiche­nd“, kritisiert­e Zimmermann, die Beschlüsse von Ende Oktober. Da der Kulturbere­ich hingegen teilweise schon seit März geschlosse­n sei und es für andere auch im Sommer starke Einschränk­ungen gegeben habe, sei jetzt „die Not im Kulturbere­ich sehr groß“. Dies gelte für Unternehme­n ebenso wie für selbststän­dige Künstlerin­nen und Künstler, begründete Zimmermann die Forderung nach mehr Unterstütz­ung.

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Foto: Henrik Ohsten/efa/dpa In vier Kategorien mit dem Europäisch­en Filmpreis ausgezeich­net: „Der Rausch“. Lehrer Martin (Mads Mikkelsen) lebt mit konstant 0,5 Promille im Blut.

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