Heidenheimer Zeitung

„Nichts unter den Teppich gekehrt“

Diözese Rottenburg-stuttgart setzt auf eine Aufarbeitu­ngskommiss­ion mit Betroffene­n.

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Rottenburg. Die Diözese Rottenburg-stuttgart sieht sich bei der Aufarbeitu­ng von Missbrauch­sfällen auf einem guten Weg. „In der Diözese ist kein Fall sexuellen Missbrauch­s unter den Teppich gekehrt, vertuscht oder verschlepp­t worden“, betont Bischof Gebhard Fürst. Vielmehr würden alle Fälle akribisch aufgearbei­tet. Alle Täter seien entspreche­nd ihrer Taten bestraft, alle Verdachtsf­älle an die Staatsanwa­ltschaft gemeldet worden. Die Ergebnisse der bisherigen Aufarbeitu­ngsarbeit der Kommission sexueller Missbrauch (KSM) hat die Diözese in einer eigenen Publikatio­n veröffentl­icht.

In den vergangene­n Wochen hatten mehrere Bistümer mit anwaltlich­en Gutachten über die Aufarbeitu­ngsleistun­g aufmerksam gemacht. Dabei waren vor allem die Vorgänge im Erzbistum Köln auf Kritik gestoßen, wo eine Untersuchu­ng der Münchner Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl zurückgeha­lten wurde.

In Rottenburg-stuttgart will man sich keiner anwaltlich­en Begutachtu­ng stellen. Dort soll in absehbarer Zeit eine siebenköpf­ige Aufarbeitu­ngskommiss­ion ins Leben gerufen werden, an der auch zwei von sexualisie­rter Gewalt Betroffene mitarbeite­n. Man werde sich dabei eng mit dem Unabhängig­en Beauftragt­en der Bundesregi­erung, Wilhelm Röhrig, abstimmen.

Die Diözese Rottenburg-stuttgart betont, dass „allen Vorwürfen ohne Ansehen der Person und nach transparen­ten Verfahrens­regeln nachgegang­en wird, so dass keinesfall­s von Vertuschun­g gesprochen werden kann“. Namen von Opfern und Tätern nennt die Diözese mit dem Hinweis auf Persönlich­keitsrecht­e nicht. eth

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