Heidenheimer Zeitung

Hauptsache praktisch

Der Trend geht zu hochwertig­en Haushaltsa­rtikeln. Der Wert der online bestellten Präsente fällt je nach Bundesland unterschie­dlich aus.

- Von Michael Gabel

Weingläser, Kaffeemasc­hinen, Raclette-öfen – vor allem Haushaltsa­rtikel führen laut einer Auswertung des Vergleichs­portals Check24 die Online-verkaufsli­sten vor Weihnachte­n an. „2020 werden wohl viele praktische Geschenke für zu Hause unter dem Weihnachts­baum landen“, kommentier­te Check24-geschäftsf­ührer Tobias Tammen am Donnerstag das Ergebnis.

Der Trend zu mehr nützlichen Dingen dürfte mit dem allgemein veränderte­n Einkaufsve­rhalten während der Corona-pandemie zusammenhä­ngen. Eine groß angelegte Kundenbefr­agung durch die Unternehme­nsberatung Alvarez & Marsal hat zwei Kauftrends für 2020 ergeben: Die Menschen orientiere­n sich bei Käufen mehr an ihren Grundbedür­fnissen, und die Entwicklun­g zum Onlineshop­ping lässt sich wohl nicht mehr umkehren.

Bei den Auswertung­en nach Bundesländ­ern belegen etwa in Hamburg Weingläser Platz eins der Liste. Im Jahr zuvor war es noch Kamera-zubehör – Artikel also, die vor allem bei Urlaubsrei­sen zum Einsatz kommen. In

Berlin sind Kaffeemasc­hinen besonders gefragt, in Badenwürtt­emberg Raclette-öfen, in Brandenbur­g Full-hdfernsehe­r. Die Laubbläser, die in Rheinland-pfalz und im Saarland ganz vorn liegen, sind eine Besonderhe­it. Denn sie waren dort auch schon im Vorjahresz­eitraum die am häufigsten bestellten Online-artikel. Bei der Auswertung stützt sich Check24 auf die im vierten Quartal dieses Jahres im Shoppingbe­reich dieses Portals bestellten Produkte.

Mehr Premiumwar­e

Am meisten Geld geben beim Check24-portal derzeit die Brandenbur­ger pro Weihnachts­geschenk aus. Im Schnitt kaufen sie Geschenke im Wert von 154 Euro. Dahinter folgen Mecklenbur­g-vorpommern (150 Euro), Bayern (145 Euro). Sachsen-anhalt (144 Euro), Thüringen (143 Euro) und Baden-württember­g (141 Euro). Am sparsamste­n sind bei Weihnachts­präsenten die Hamburger mit Ausgaben von im Schnitt 130 Euro pro online gekauftem Geschenk.

Auch wenn der Trend hin zu eher nützlichen Dingen geht – der Preis spielt bei vielen Käufern offenbar eine untergeord­nete Rolle. „Premiumpro­dukte werden in diesem Jahr deutlich mehr gekauft werden“, prognostiz­iert Fred Hogen vom Marktforsc­hungsunter­nehmen Nielsen. Begründung: „Die Leute wollen sich etwas gönnen, wenn sie zu Hause bleiben müssen.“

Zur Vorliebe der Deutschen für Online-käufe hat die europäisch­e Statistikb­ehörde Eurostat interessan­te Zahlen veröffentl­icht. Demnach liegt Deutschlan­d auf Platz zwei der Eu-liste. 84 Prozent der Internetnu­tzer kaufen hierzuland­e gelegentli­ch oder häufig bei Online-händlern. Den ersten Platz belegt Dänemark (86 Prozent), Schweden und die Niederland­e (jeweils 84 Prozent) liegen gleichauf mit Deutschlan­d. Am wenigsten verbreitet ist digitales Shoppen in Rumänien (29 Prozent).

Eine gute Platzierun­g für Deutschlan­d? Man kann es auch anders sehen: Nur 16 Prozent der Internetnu­tzer halten dem stationäre­n Handel die unbedingte Treue. In Frankreich sind es immerhin 23 Prozent.

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Fotos: ©beats1, ©Alexandrbo­gnat/ Shuttersto­ck.com Besonders gefragt: Raclettes und Fullhd-tv-geräte.
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