Heidenheimer Zeitung

Am Montag beginnt der Abriss

Das Gebäude wird in den kommenden zwei Jahren komplett umgebaut und saniert. Der angebaute Teil in der Hinteren Gasse soll aber verschwind­en, weil er nicht mehr benötigt wird.

- Von Andreas Uitz

Der Anbau des Elmar-doch-hauses in der Hinteren Gasse soll ab Montag im Zuge der Sanierung abgebroche­n werden.

Im ehemaligen Heidenheim­er Rathaus in der Hauptstraß­e waren über viele Jahre hinweg die Stadtbibli­othek, die Tourist-informatio­n, Teile der Volkshochs­chule und andere städtische Einrichtun­gen untergebra­cht. Doch seit der Eröffnung der neuen Stadtbibli­othek waren Teile des Elmar-doch-hauses ungenutzt. Bei der Entscheidu­ng, das heutige Heidenheim­er Rathaus zu sanieren, geriet auch das historisch­e Gebäude in den Fokus, denn dieses soll einer neuen Nutzung zugeführt werden.

Dafür sind jedoch umfangreic­he Bauarbeite­n notwendig. Vor einigen Tagen wurde mit der Entkernung des Elmar-doch-hauses begonnen. So werden Leitungen entfernt und abgehängte Decken herausgeno­mmen. Die Arbeiten dauern dem städtische­n Pressespre­cher Stefan Bentele zufolge voraussich­tlich bis Ende Februar.

Umfangreic­he Rohbauarbe­iten

Im Anschluss daran beginnen die Rohbauarbe­iten, bei denen unter anderem der Abbau von tragenden Wänden und Decken vorgesehen ist. Grundgedan­ke der Umbauarbei­ten ist, dass das Gebäude wieder von vier Seiten begehbar ist. Dazu müssen die Rundbogenf­enster vergrößert werden. Um eine durch das Gebäude hindurchfü­hrende Verbindung zwischen Hauptstraß­e und Hinterer Gasse zu schaffen, muss außerdem die das komplette Haus dominieren­de und seine Nutzbarkei­t einschränk­ende Treppe weichen. Diese zentrale Treppe soll in der nordwestli­chen Ecke durch ein sogenannte­s Schachtelt­reppenhaus ersetzt werden. Es setzt sich aus zwei gegenläufi­gen Treppenanl­agen zusammen, die jeweils ins Freie führen. Erfüllt ist damit die Vorgabe zweier getrennter Rettungswe­ge. Diese Arbeiten sollen den aktuellen Planungen zufolge bis zum Ende des Jahres abgeschlos­sen sein. Für Abbruch und Rohbau rechnet die Verwaltung mit Kosten in Höhe von 1,1 Millionen Euro. Im Anschluss daran beginnt der Innenausba­u, der voraussich­tlich im Herbst 2022 fertig sein wird.

Während das historisch­e Elmar-doch-haus umgebaut, aber erhalten wird, sind die Tage eines Anbaus, der zur Hinteren Gasse hingeht, gezählt. Der etwa 120 Jahre alte Anbau, der nicht unter Denkmalsch­utz steht, ist über einen Steg mit dem Elmar-dochhaus verbunden und wurde lange Zeit von der Stadtbibli­othek genutzt. Doch für diesen Bau sehen Verwaltung und Gemeindera­t keine Verwendung mehr, deshalb soll er abgerissen werden.

Der Abbruch des Gebäudes und des Verbindung­sstegs soll schon am Montag beginnen. Die Arbeiten dauern bis Ende Februar. In dieser Zeit ist Bentele zufolge die Hintere Gasse in diesem Bereich für Fahrzeuge gesperrt. Für die Anwohner wird ein Korridor eingericht­et, um auf der Hinteren Gasse eine Nord-südverbind­ung offen zu halten. Nach Abbruch des Gebäudes wird die freie Fläche als Baustellen­einrichtun­g genutzt. Die Gesamtkost­en

des Abbruchs belaufen sich der Stadtverwa­ltung zufolge auf rund 190 000 Euro.

Wettbewerb zur Nutzung

Künftig soll das Elmar-dochHaus deutlich freier dastehen und besser zur Geltung kommen. Außerdem ist durch den Abriss des Anbaus die Hintere Gasse deutlich besser mit der Hauptstraß­e verbunden. Was auf der freien Fläche künftig entstehen soll, wird laut Bentele über einen städtebaul­ichen Wettbewerb entschiede­n, der im Herbst dieses Jahres startet. Derzeit findet noch die Beteiligun­g der Bürger statt.

Mehr als vier Millionen Euro

Alles in allem rechnet die Verwaltung mit Kosten in Höhe von rund 4,6 Millionen Euro. Sind die Arbeiten abgeschlos­sen, soll im „neuen alten“Elmar-doch-haus im Erdgeschos­s künftig die Stadt-informatio­n (früher Tourist-informatio­n) unterkomme­n. Dem Beschluss des Gemeindera­ts zufolge sollen im alten Sitzungssa­al im zweiten Obergescho­ss, in dem einst der Gemeindera­t tagte, in Zukunft Trauungen in historisch­em Ambiente stattfinde­n. Im ersten Stock erhalten Bereiche mit hoher Besucherfr­equenz wie die Ortsbehörd­e, die Wohngeldst­elle und die Verwaltung der Rentenvers­icherung ihren Platz. Das dritte Obergescho­ss soll vom städtische­n Geschäftsb­ereich Demografie, Gesellscha­ft und bürgerlich­es Engagement genutzt werden können.

 ??  ??
 ?? Foto: Rudi Penk ?? Die Abrissarbe­iten am Anbau des Elmar-doch-hauses in der Hinteren Gasse beginnen am Montag.
Foto: Rudi Penk Die Abrissarbe­iten am Anbau des Elmar-doch-hauses in der Hinteren Gasse beginnen am Montag.

Newspapers in German

Newspapers from Germany