Am Montag beginnt der Abriss
Das Gebäude wird in den kommenden zwei Jahren komplett umgebaut und saniert. Der angebaute Teil in der Hinteren Gasse soll aber verschwinden, weil er nicht mehr benötigt wird.
Der Anbau des Elmar-doch-hauses in der Hinteren Gasse soll ab Montag im Zuge der Sanierung abgebrochen werden.
Im ehemaligen Heidenheimer Rathaus in der Hauptstraße waren über viele Jahre hinweg die Stadtbibliothek, die Tourist-information, Teile der Volkshochschule und andere städtische Einrichtungen untergebracht. Doch seit der Eröffnung der neuen Stadtbibliothek waren Teile des Elmar-doch-hauses ungenutzt. Bei der Entscheidung, das heutige Heidenheimer Rathaus zu sanieren, geriet auch das historische Gebäude in den Fokus, denn dieses soll einer neuen Nutzung zugeführt werden.
Dafür sind jedoch umfangreiche Bauarbeiten notwendig. Vor einigen Tagen wurde mit der Entkernung des Elmar-doch-hauses begonnen. So werden Leitungen entfernt und abgehängte Decken herausgenommen. Die Arbeiten dauern dem städtischen Pressesprecher Stefan Bentele zufolge voraussichtlich bis Ende Februar.
Umfangreiche Rohbauarbeiten
Im Anschluss daran beginnen die Rohbauarbeiten, bei denen unter anderem der Abbau von tragenden Wänden und Decken vorgesehen ist. Grundgedanke der Umbauarbeiten ist, dass das Gebäude wieder von vier Seiten begehbar ist. Dazu müssen die Rundbogenfenster vergrößert werden. Um eine durch das Gebäude hindurchführende Verbindung zwischen Hauptstraße und Hinterer Gasse zu schaffen, muss außerdem die das komplette Haus dominierende und seine Nutzbarkeit einschränkende Treppe weichen. Diese zentrale Treppe soll in der nordwestlichen Ecke durch ein sogenanntes Schachteltreppenhaus ersetzt werden. Es setzt sich aus zwei gegenläufigen Treppenanlagen zusammen, die jeweils ins Freie führen. Erfüllt ist damit die Vorgabe zweier getrennter Rettungswege. Diese Arbeiten sollen den aktuellen Planungen zufolge bis zum Ende des Jahres abgeschlossen sein. Für Abbruch und Rohbau rechnet die Verwaltung mit Kosten in Höhe von 1,1 Millionen Euro. Im Anschluss daran beginnt der Innenausbau, der voraussichtlich im Herbst 2022 fertig sein wird.
Während das historische Elmar-doch-haus umgebaut, aber erhalten wird, sind die Tage eines Anbaus, der zur Hinteren Gasse hingeht, gezählt. Der etwa 120 Jahre alte Anbau, der nicht unter Denkmalschutz steht, ist über einen Steg mit dem Elmar-dochhaus verbunden und wurde lange Zeit von der Stadtbibliothek genutzt. Doch für diesen Bau sehen Verwaltung und Gemeinderat keine Verwendung mehr, deshalb soll er abgerissen werden.
Der Abbruch des Gebäudes und des Verbindungsstegs soll schon am Montag beginnen. Die Arbeiten dauern bis Ende Februar. In dieser Zeit ist Bentele zufolge die Hintere Gasse in diesem Bereich für Fahrzeuge gesperrt. Für die Anwohner wird ein Korridor eingerichtet, um auf der Hinteren Gasse eine Nord-südverbindung offen zu halten. Nach Abbruch des Gebäudes wird die freie Fläche als Baustelleneinrichtung genutzt. Die Gesamtkosten
des Abbruchs belaufen sich der Stadtverwaltung zufolge auf rund 190 000 Euro.
Wettbewerb zur Nutzung
Künftig soll das Elmar-dochHaus deutlich freier dastehen und besser zur Geltung kommen. Außerdem ist durch den Abriss des Anbaus die Hintere Gasse deutlich besser mit der Hauptstraße verbunden. Was auf der freien Fläche künftig entstehen soll, wird laut Bentele über einen städtebaulichen Wettbewerb entschieden, der im Herbst dieses Jahres startet. Derzeit findet noch die Beteiligung der Bürger statt.
Mehr als vier Millionen Euro
Alles in allem rechnet die Verwaltung mit Kosten in Höhe von rund 4,6 Millionen Euro. Sind die Arbeiten abgeschlossen, soll im „neuen alten“Elmar-doch-haus im Erdgeschoss künftig die Stadt-information (früher Tourist-information) unterkommen. Dem Beschluss des Gemeinderats zufolge sollen im alten Sitzungssaal im zweiten Obergeschoss, in dem einst der Gemeinderat tagte, in Zukunft Trauungen in historischem Ambiente stattfinden. Im ersten Stock erhalten Bereiche mit hoher Besucherfrequenz wie die Ortsbehörde, die Wohngeldstelle und die Verwaltung der Rentenversicherung ihren Platz. Das dritte Obergeschoss soll vom städtischen Geschäftsbereich Demografie, Gesellschaft und bürgerliches Engagement genutzt werden können.