Das Warten hat ein Ende
Auf dem Kupferschmied warten Familien schon lange auf die Sanierung, jetzt gaben die Räte grünes Licht.
Hermaringen Spielplatz oder Skateranlage – oder sogar beides? An dieser Frage entzündete sich eine rege Diskussion in der Sitzung des Gemeinderates in der Güssenhalle.
Der Spielplatz auf dem Kupferschmied muss dringend saniert werden. Zum Teil mussten sogar schon Geräte wegen Sicherheitsbedenken abgebaut werden. Zuletzt hat das Vorhaben coronabedingt gestockt, denn man wollte auch die Kinder in Kindergarten und Schule in die Entscheidung der neuen Spielgeräte einbeziehen. Inzwischen hat Landschaftsarchitekt Wolfgang May einen Entwurf erstellt und stellte diesen den Gemeinderäten vor. Diese waren davon auch durchaus angetan, aber die Kosten von rund 87 000 Euro ließen auch Zweifel aufkommen. Vor allen Dingen, weil Bürgermeister Jürgen Mailänder einbrachte, dass immer wieder Jugendliche nach einer Skaterbahn fragen. Man müsse zugeben, für diese Altersgruppe habe man in Hermaringen nichts zu bieten, so der Bürgermeister. Doch erste Kostenermittlungen hätten gezeigt, dass man dafür einiges an Geld in die Hand nehmen müsste. Etliche Räte machten deutlich, dass sie erst einmal genauer wissen möchten von wel- chen Summen man da spreche. Man tue sich schwer, jetzt so viel Geld für den Spielplatz auszugeben ohne einen konkreten Anhaltspunkt für die Skateranlage.
Mailänder gab zu bedenken, dass die Familien schon lange auf die Sanierung des Spielplatzes warten und attraktive Spielplätze auch zu einer familienfreundlichen Gemeinde gehörten. Für 50 000 Euro sei ein Spielplatz für die Altersgruppe eins bis elf eben nicht zu haben. Dafür investiere man aber auch wieder für die nächsten 15 bis 20 Jahre.
Martin Gansloser verwies darauf, dass man bereits seit 2019 über die Sanierung spreche. Wenn man die Spielgeräte jetzt nicht bald bestelle, werde es auch in diesem Jahr wieder nichts mit dem Spielplatz. Und schließlich plane man hier nicht besonders luxuriös, wenn man sich mit anderen Gemeinden vergleiche.
Gleichzeitig hatten die Räte durchaus auch Verständnis dafür, dass auch die Jugendlichen einen eigenen Bereich mit einem altersentsprechenden Angebot haben möchten. Michael Gauger war am Zweifeln. Es falle ihm schwer, abzuwägen, ob man jetzt etwas für die kleineren Kinder oder für die schlechte Nachrichten für die Vereine in der Kommune. „Für sie ist der Breamahock eine gute und wichtige Einnahmemöglichkeit“, sagt Nattheims Bürgermeister Norbert Bereska. Zwischen 10 000 und 12 000 Menschen lockt der Hock jährlich auf den Martinsplatz.
Inklusion und Motorräder
Nicht ganz so besucherstark, aber nicht minder bedeutend, ist das Nattheimer Kinderfest. Eigentlich würde die Gemeindeverwaltung zusammen mit den Schülern und Lehrern langsam mit der Planung des Kinderfests für Ende Mai beginnen. Sowohl in Nattheim als auch in Auernheim und Fleinheim wird es dieses Jahr aber keinen Festzug geben. Mit dem Motorradfrühling müssen die Nattheimer
Jugendlichen tun wolle. Um das zu entscheiden wären konkrete Beträge wichtig.
Stefan Czichon war dagegen der Meinung, dass es nicht darum gehen könne, sich für das eine und gegen das andere zu entscheiden: „Ich finde beides wichtig.“
Genaue Zahlen hatte Bürgermeister Mailänder nicht parat, aber nach Erfahrungen müsse man für einem Skaterpark mit etwa 50 000 Euro rechnen. Man habe aber dazu auch schon die ein oder andere Idee im Kopf, die Jugendlichen vielleicht sogar mehr bieten könnte als eine reine Skaterbahn. Um eine Finanzierung beider Vorhaben möglich zu machen, könnte man auch um Spenden bei örtlichen Firmen werben.
Schließlich stimmten die Gemeinderäte der Planung für den Spielplatzbereich und die Bestellung der Spielgeräte zu. Soweit möglich werde man versuchen, die Kosten durch Eigenleistungen zu verringern und um Spenden werben.
Wie eine Anlage für Jugendliche aussehen könnte und mit welchen Kosten sie verbunden wäre, soll in einer der nächsten Sitzungen besprochen werden.
diesen Sommer auf die dritte Großveranstaltung in der Gemeinde verzichten. Auch wenn die Teilnehmer durch Helme größtenteils abgeschirmt wären, sei das Event unter Pandemiebedingungen nicht realisierbar, sagt Bereska, der als passionierter Motorradfahrer in der Vergangenheit selbst oft den Korso angeführt hat.
„Als einer der Gründungsväter des Motorradfrühlings liegt mir dabei die Inklusion am Herzen“, so Bereska. Seit jeher sind die Nattheimer Behindertengruppe sowie die Lebenshilfe fester Teil der Veranstaltung. Die freuen sich laut Norbert Bereska das gesamte Jahr über auf die Veranstaltung im Mai. „Für sie tut es mir leid, dass der Motorradfrühling dieses Jahr wieder ausfallen muss“, sagt der Bürgermeister. Wenn bei dem Event die Behindertenband spiele, würden dabei teilweise mehr Leute zusehen als es Teilnehmer beim Kinderfest gebe. Um Motorräder gehe es beim Motorradfrühling also gar nicht so sehr. „Der Schwerpunkt liegt auf dem Miteinander.“