Müde DFB-ELF kassiert ernüchternde Pleite
Das Team von Bundestrainer Joachim Löw enttäuscht und verliert in der Wm-qualifikation gegen Nordmazedonien überraschend mit 1:2.
Die deutsche Fußball-nationalmannschaft hat die erste Niederlage im dritten Wm-qualifikationsspiel hinnehmen müssen. Das Team von Bundestrainer Joachim Löw verlor überraschend am Mittwochabend seine Begegnung gegen Nordmazedonien mit 1:2 (0:1). Em-teilnehmer Nordmazedonien entpuppte sich als äußerst unangenehmer Gegner, der konsequent tief in der eigenen Hälfte verteidigte, eine gute Raumaufteilung hatte und im Spiel nach vorne zu gefallen wusste.
Die Löw-mannschaft agierte anders als in den beiden Spielen zuvor mit einer Dreier- statt Viererkette. Im Vergleich zum Rumänien-match gab es zudem zwei personelle Änderungen: Marc-andré ter Stegen bekam mal wieder eine Chance. Der Torwart des FC Barcelona stand für Stammkeeper Manuel Neuer im Kasten. Außerdem rückte Linksfuß Robin Gosens in die Startelf, für ihn musste Lukas Klostermann auf die Bank.
Die Rechnung schien zunächst aufzugehen. Die deutsche Elf bestimmte in der ersten Hälfte über weite Strecken das Spiel, hatte wieder einmal mehr Ballbesitz – und lag doch zur Pause zurück. Weil Leon Goretzka (an die Latte), Serge Gnabry und Kai Havertz ihre Chancen nicht nutzten, Nordmazedonien kurz vor dem Pausenpfiff eiskalt zuschlug. Der mittlerweile 37-jährige Goran Pandev, Star des Gästeteams und einst Champions-league-sieger mit Inter Mailand, traf freistehend zum 1:0 (45+2). Ter Stegen hatte in dieser Situation keine Abwehrchance. Spätestens jetzt war klar, dass dies eine schwere Aufgabe werden würde für die Gastgeber in Hälfte zwei.
In der Tat hatte die Dfb-auswahl nun Schwierigkeiten, sich Chancen herauszuspielen. Die Nordmazedonier ließen nicht nach, agierten sehr aufmerksam. Das reichte, um den Favoriten den Spaß zu verderben. Die müde wirkenden Deutschen, deren Passspiel zunehmend erlahmte, benötigten einen schmeichelhaften Elfmeter, um auszugleichen. Nach einem Foul an Leroy Sane nahm sich Kapitän Ilkay Gündogan den Ball und verwandelte nervenstark – 1:1 (63.).
Auftrieb gab das Tor den Hausherren aber nicht. Es blieb ein zähes Ringen. Glück hatte die deutsche Mannschaft, als Schiedsrichter Sergey Karasev ein Handspiel Emre Cans im eigenen Strafraum übersah. Timo Werner hatte dann das 2:1 auf dem Fuß. Der Chelsea-stürmer stand fünf Meter freistehend vor dem Tor, traf den Ball aber nicht richtig.
Auf der Gegenseite der nächste Nackenschlag. Wieder ließ sich die deutsche Abwehr narren. Eljif Elmas schoss aus kurzer Distanz ein. Nordmazedonien führte 2:1. Dabei blieb es. Die dicke Überraschung stand fest.
„Das darf nicht passieren. Der Gegner war gefühlt zwei Mal vor unserem Tor und hat zwei Tore geschossen“, sagte Kapitän Gündogan bei RTL. „Mir fällt gerade nicht mehr dazu ein.“
Der Gegner war zwei Mal vor unserem Tor und hat zwei Tore geschossen.
Ilka Gündogan
Nationalspieler