Start frei für 48 Reihenhäuser
Die Deutsche Reihenhaus AG möchte in Herbrechtingen an der Brenz ein Wohnquartier schaffen. Die offene Frage des Lärmschutzes für die neuen Anlieger ist nun geklärt. Das Bebauungsplanverfahren kann damit eingeleitet werden.
Was die Deutsche Reihenhaus AG am Ufer der Brenz plant, ist durchaus im Sinn der Stadt. Das bis zum Jahr 2007 von der Firma Liegelind genutzte und danach teils von der Stadt weitervermietete gewerbliche Areal soll zu einem Wohngebiet werden. Nach heutigem Stand möchte die Wohnungsbaugesellschaft mit Sitz in Köln hier 48 Reihenhäuser auf einer Fläche von knapp 24 000 Quadratmeter errichten. Damit würde einerseits in der Stadtmitte Herbrechtingens eine Industriebrache revitalisiert, zum andren würde durch die verdichtete Bauweise weniger Fläche verbraucht.
Probleme mit dem Lärmschutz
Das Einfügen eines Wohngebiets in ein bestehendes Umfeld kann aber auch Probleme mitbringen, besonders, wenn wie im vorliegenden Fall, seit Langem ein Industriebetrieb in der Nachbarschaft produziert. Die Deutsche Reihenhaus AG musste deswegen vor Aufstellung eines Bebauungsplan gutachterlich klären lassen, ob wohnen und wirtschaften in Einklang zu bringen sind. Vor allem der potenzielle Lärmeintrag auf das neue Wohngebiet musste bewertet werden.
Bauträger optimistisch
Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind nun da und stimmen Achim Behn, den Pressesprecher der Deutschen Reihenhaus AG, optimistisch. „Wir können so fortfahren, wie wir es geplant haben.“ Nur die Zahl der Häuser musste etwas verringert werden, zudem wurde ihre Anordnung geändert. Ursprünglich wollte das Kölner Unternehmen 51 Häuser bauen.
Bedingung für das Bauvorhaben war: Der Lärm aus der Produktion darf von den Hausbewohnern nicht als störend wahrgenommen werden. Da der südlich Im Saun gelegene Industriebetrieb früher am Ort war, hätte die Deutsche Reihenhaus Maßnahmen
ergreifen müssen, um die Käufer der Reihenhäuser vor möglicher Lärmbeeinträchtigung zu schützen. Laut Gutachten, so Behn, werden die Vorgaben für ein Mischgebiet eingehalten. Mit eingeschaltet in die Bewertung war auch die Genehmigungsbehörde.
Mit der Stadtverwaltung, so Behn, sei man in guten Gesprächen, sodass wahrscheinlich noch vor der Sommerpause das Bebauungsplanverfahren mit dem Aufstellungsbeschluss
eröffnet werden kann. Auch Kämmerer Thomas Diem, der den ersten Kontakt mit der Deutschen Reihenhaus AG hatte, würde sich freuen, wenn die Pläne der Wohnungsbaugesellschaft in Herbrechtingen realisiert würden.
Baustart wohl erst 2022
Just Anfang April vor zwei Jahren war die Deutsche Reihenhaus AG mit ihren Plänen in Herbrechtingen an die Öffentlichkeit gegangen. Auf die Nennung eines Datums für den Baubeginn wollte sich das Unternehmen damals nicht einlassen. Blickt man auf die Dauer eines Bebauungsplanverfahrens, dann lässt sich heute sagen, dass ein Baustart frühestens 2022 realistisch ist.
In Köln hat man bereits Kenntnis, dass der Baugrund am Ufer der Brenz zu schaffen machen könnte. „Es geht um die Standfestigkeit der Gebäude“, sagt Behn. Doch diese Fragen werde man im
Zuge des Genehmigungsverfahrens klären. „Wir freuen uns jetzt, weil nun klar ist, dass wir überhaupt hier bauen können.“
120 Quadratmeter Wohnfläche
Der für Herbrechtingen ausgesuchte Reihenhaustyp hat eine Wohnfläche von 120 Quadratmetern. Geplant sind zwei Ketten von Reihenhäuser, die in mehrere, teils auch versetzte Glieder unterteilt sind. Vor dem Bau müssen die noch bestehenden Gebäude auf dem Liegelind-areal abgerissen werden. Dazu, so Diem, habe sich die Deutsche Reihenhaus AG vertraglich verpflichtet.