Flick macht sich Gedanken über Zukunft
Nach dem Aus in der Königsklasse wird ein Abschied im Sommer wahrscheinlich. Auch Löwnachfolge ist nun denkbar.
München/paris. Erst das traurige Ende in der Königsklasse – und bald der bittere Abschied des Erfolgstrainers? Nach der Rückkehr aus Paris war die Zukunft von Hansi Flick beim entthronten Titelverteidiger längst das große Thema. Mit einigen Aussagen befeuerte der 56-Jährige nach dem Viertelfinal-aus von Bayern München in der Champions League die heißen Diskussionen. Erstmals deutete Flick an, dass er sich mit der Nachfolge von Joachim Löw ab Sommer beschäftigt.
„Dass ich mir Gedanken um meine Zukunft mache, dafür hat jeder Verständnis“, sagte Flick nach dem 1:0 (1:0) bei Paris St. Germain. Er müsse nach dem 2:3 im Hinspiel „aber erst einmal das Ausscheiden verdauen“. Dennoch: Seine Worte klangen kurz nach der „riesigen Enttäuschung“von Paris schon sehr nach dem abrupten Ende einer kurzen Erfolgsära mit bislang sechs Titeln.
Flick, dessen Vertrag bei den Bayern noch bis 2023 läuft, gilt beim Deutschen Fußball-bund (DFB) als Favorit auf den nach der EM vakanten Bundestrainer-posten. Er müsse „die Situation immer wieder neu bewerten“und sich „neuen Herausforderungen stellen“, sagte er bei Sky: „Ich habe auch meine Vorstellungen.“
Hansi Flick: Der Vertrag in München läuft noch bis 2023.
Der DFB-JOB spielt da offensichtlich eine große Rolle bei Flick. „Meine Familie, egal was ich machen würde, die wird mich immer unterstützen“, und ob er jetzt beim DFB sei, „dann vielleicht einen anderen Rhythmus hätte, das ist für sie vollkommen egal“, sagte der frühere Löw-assistent am späten Dienstagabend vieldeutig. Entscheidend sei, „dass mir der Job Spaß macht“.
Dieser Spaß ging ihm zuletzt beim FC Bayern wegen des Dauerstreits mit Sportvorstand Hasan Salihamidzic oft genug ab. Deshalb soll es zeitnah zu einem Gipfeltreffen mit Vorstand Oliver Kahn kommen. Bis jetzt gebe es dafür noch keinen Termin, sagte Flick, „aber ich habe Zeit. Wenn er Lust hat, mit mir zu quatschen, kann er das gerne tun.“Es gibt viel zu besprechen. Priorität hat die neunte Meisterschaft in Serie. Aus in der Königsklasse, Aus im Dfb-pokal. Da stehen die Zeichen schnell auf Abschied.