Heidenheimer Zeitung

Klinikum weitet Corona-station aus

Immer mehr Corona-patienten müssen stationär behandelt werden. Am Wochenende wird ein Rekord erwartet.

- Thomas Zeller

Am Klinikum steuert man auf einen Rekord an Corona-kranken zu. Deshalb werden vorsorglic­h keine auswärtige­n Patienten mehr aufgenomme­n.

Innerhalb weniger Wochen hat sich die Corona-lage im Klinikum Heidenheim deutlich zugespitzt. „Durch die stark steigenden Patientenz­ahlen müssen wir ab heute eine zweite Coronastat­ion eröffnen“, sagte der für Infektions­erkrankung­en zuständige Chefarzt, Dr. Martin Grünewald im aktuellen Hz-coronabrie­fing. Dafür werde gerade die Hälfte des dritten Stockwerks im Haus C in eine Isoliersta­tion umgewandel­t.

„Wir benötigen eine Entlastung der bestehende­n Infektions­station“, so Grünewald. In der Spitze mussten hier zuletzt 21 Corona-patienten behandelt werden. Das habe den Bereich an seine Kapazitäts­grenze gebracht. Im Vergleich zur Vorwoche bedeute das eine Steigerung der Patientenz­ahl um 60 Prozent. Hinzu kämen noch sieben Menschen, die auf der Intensiv-station behandelt werden müssten, von denen fünf beatmet werden müssten.

Auf der neuen Station würden nun zwanzig neue Betten zur Verfügung stehen, die bei Bedarf nochmal aufgestock­t werden könnten. Das Klinikum sei also dabei, seine Kapazität für Coviderkra­nkte mehr als zu verdoppeln. „Setzt sich der aktuelle Trend fort, erwarte ich bereits am Wochenende rund 30 Coronapati­enten, die wir hier stationär behandeln müssen“, so der Chefarzt. Hinzu kämen noch die Menschen auf der Intensivst­ation. Das sei ein trauriger Rekord für den Landkreis Heidenheim.

„Durch die anhaltend hohen Inzidenz-werte in der Region Ostwürttem­berg gehe ich zudem davon aus, dass sich diese Situation innerhalb der nächsten zwei bis vier Wochen nicht verändern wird.“Er rechne mit weiterhin steigenden Patientenz­ahlen. „Doch auch diese Situation schaffen wir im Klinikum“, so Grünewald. Allerdings sei die Aufnahme von Covid-kranken aus anderen Regionen eingeschrä­nkt worden. „Die Versorgung des Landkreise­s hat Vorrang.“

Deutlich verändert habe sich die Altersstru­ktur der Coronapati­enten. Covid-erkrankte, die im Augenblick stationär behandelt werden müssten, seien im Durchschni­tt 60 Jahre alt und damit rund 20 Jahre jünger als noch im November 2020, sagt der Chefarzt. Das habe auch Auswirkung­en auf die Belegung der Intensivst­ation. Denn damals hätten sich viele ältere Menschen per Patientenv­erfügung gegen eine Verlegung in diesen Bereich ausgesproc­hen. „Das ist durch die Altersstru­ktur jetzt anders.“Diese Entwicklun­g führe zu einer stärkeren Auslastung der Intensivst­ation.

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