Klinikum weitet Corona-station aus
Immer mehr Corona-patienten müssen stationär behandelt werden. Am Wochenende wird ein Rekord erwartet.
Am Klinikum steuert man auf einen Rekord an Corona-kranken zu. Deshalb werden vorsorglich keine auswärtigen Patienten mehr aufgenommen.
Innerhalb weniger Wochen hat sich die Corona-lage im Klinikum Heidenheim deutlich zugespitzt. „Durch die stark steigenden Patientenzahlen müssen wir ab heute eine zweite Coronastation eröffnen“, sagte der für Infektionserkrankungen zuständige Chefarzt, Dr. Martin Grünewald im aktuellen Hz-coronabriefing. Dafür werde gerade die Hälfte des dritten Stockwerks im Haus C in eine Isolierstation umgewandelt.
„Wir benötigen eine Entlastung der bestehenden Infektionsstation“, so Grünewald. In der Spitze mussten hier zuletzt 21 Corona-patienten behandelt werden. Das habe den Bereich an seine Kapazitätsgrenze gebracht. Im Vergleich zur Vorwoche bedeute das eine Steigerung der Patientenzahl um 60 Prozent. Hinzu kämen noch sieben Menschen, die auf der Intensiv-station behandelt werden müssten, von denen fünf beatmet werden müssten.
Auf der neuen Station würden nun zwanzig neue Betten zur Verfügung stehen, die bei Bedarf nochmal aufgestockt werden könnten. Das Klinikum sei also dabei, seine Kapazität für Coviderkrankte mehr als zu verdoppeln. „Setzt sich der aktuelle Trend fort, erwarte ich bereits am Wochenende rund 30 Coronapatienten, die wir hier stationär behandeln müssen“, so der Chefarzt. Hinzu kämen noch die Menschen auf der Intensivstation. Das sei ein trauriger Rekord für den Landkreis Heidenheim.
„Durch die anhaltend hohen Inzidenz-werte in der Region Ostwürttemberg gehe ich zudem davon aus, dass sich diese Situation innerhalb der nächsten zwei bis vier Wochen nicht verändern wird.“Er rechne mit weiterhin steigenden Patientenzahlen. „Doch auch diese Situation schaffen wir im Klinikum“, so Grünewald. Allerdings sei die Aufnahme von Covid-kranken aus anderen Regionen eingeschränkt worden. „Die Versorgung des Landkreises hat Vorrang.“
Deutlich verändert habe sich die Altersstruktur der Coronapatienten. Covid-erkrankte, die im Augenblick stationär behandelt werden müssten, seien im Durchschnitt 60 Jahre alt und damit rund 20 Jahre jünger als noch im November 2020, sagt der Chefarzt. Das habe auch Auswirkungen auf die Belegung der Intensivstation. Denn damals hätten sich viele ältere Menschen per Patientenverfügung gegen eine Verlegung in diesen Bereich ausgesprochen. „Das ist durch die Altersstruktur jetzt anders.“Diese Entwicklung führe zu einer stärkeren Auslastung der Intensivstation.