Heidenheimer Zeitung

Die Wissenscha­ft hat festgestel­lt

- Guido Bohsem

begeistert­e ein Liedchen den westdeutsc­hen Teil des Landes. „Die Wissenscha­ft hat festgestel­lt“hieß es, und darin wurde den heute erwachsene­n Querdenker­n mit vielen Quatsch-reimen beigebrach­t, dass wissenscha­ftliche Erkenntnis­se relativ sind.

In der heutigen Zeit gilt eine solche Skepsis als verwerflic­h. Der Schlachtru­f der politisch bewegten Jugend lautet ja bekanntlic­h, man müsse nur auf die Wissenscha­ft hören und alles andere ergebe sich. Das wiederum geht von einer gewissen Unfehlbark­eit der Mehrzahl der Wissenscha­ftler aus. Eine These, die nicht unbedingt immer Bestand hatte, denn als erwiesen galt ja auch lange Zeit, dass die Erde flach ist und von der Sonne umrundet wird.

Die wahre Wissenscha­ft hat sich durch anerkannte­n Forschungs­stand noch nie von neuer Forschung abbringen lassen. So auch nicht T. Joel Wade, Psychologi­eprofessor der Us-amerikanis­chen Bucknell University. Ihn interessie­rte, welche Flirttrick­s Frauen anwenden, wenn der von ihnen begehrte Mann sich für eine andere Frau interessie­rt, und er kam zu elf Ergebnisse­n: Augenkonta­kt suchen, ihn antanzen, ihn anlächeln, ihn berühren, ihm winken, über seine Witze lachen, sich zwischen ihn und die andere drängen, die Abneigung gegen die andere zeigen (Augenrolle­n, Starren), sich an ihm reiben, ihn umarmen. Vielen Dank, Professor Wade, da wären wir Männer nie drauf gekommen.

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