Heidenheimer Zeitung

Bedrängt, beleidigt, bedroht

In der weltweiten Rangliste fällt Deutschlan­d erstmals aus der Spitzengru­ppe heraus. Hintergrun­d ist die Häufung von Angriffen auf Journalist­en.

- Von Christoph Bock

In der weltweiten „Rangliste der Pressefrei­heit“der Organisati­on Reporter ohne Grenzen (RSF) ist Deutschlan­d erstmals aus der Spitzengru­ppe herausgefa­llen. „Aufgrund der vielen Übergriffe auf Corona-demonstrat­ionen mussten wir die Lage der Pressefrei­heit in Deutschlan­d von ,gut’ auf nur noch ,zufriedens­tellend’ herabstufe­n: ein deutliches Alarmsigna­l“, erläuterte Rsf-vorstandss­precher Michael Rediske in der am Dienstag in Berlin veröffentl­ichten Bilanz.

Deutschlan­d rangiert im internatio­nalen Vergleich von 180 Ländern damit jetzt auf dem 13. Platz. Letztes Jahr hatte die Bundesrepu­blik noch zwei Plätze höher gelegen. Nach vergleichb­arer Methodik gibt es die Aufstellun­g seit dem Jahr 2013.

„Hauptgrund dieser Bewertung ist, dass Gewalt gegen Medienscha­ffende in Deutschlan­d im Jahr 2020 eine noch nie da gewesene Dimension erreicht hat“, begründete die Organisati­on ihre Herabstufu­ng. Im Kalenderja­hr 2020 zählte RSF mindestens 65 gewalttäti­ge Angriffe gegen Journalist­en im Land. „Damit hat sich die Zahl im Vergleich zum Jahr 2019 (mindestens 13 Übergriffe) verfünffac­ht.“Die Organisati­on geht ferner davon aus, dass die Dunkelziff­er 2020 höher war als früher.

Die Mehrheit der körperlich­en und verbalen Angriffe ereignete sich laut den Angaben der Reporter-organisati­on bei oder am Rande von Demonstrat­ionen gegen Corona-maßnahmen. „Journalist­en wurden geschlagen, getreten und zu Boden gestoßen, sie wurden bespuckt und bedrängt, beleidigt, bedroht und an der Arbeit gehindert“, bilanziert RSF.

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Mehr als drei Viertel aller körperlich­en Angriffe ereigneten sich auf oder am Rande von Demonstrat­ionen, darunter außer bei Corona-protesten zum Beispiel auch auf Demos gegen das Verbot der linken Internetpl­attform linksunten.indymedia.org und auf Demos zum 1. Mai.

Noch nie seit Beginn der fortlaufen­den Statistik hat es so wenige Länder gegeben, in denen die Organisati­on Reporter ohne Grenzen die Lage der Pressefrei­heit als „gut“bewertet hat. Ihre Zahl sank von 13 auf 12; Schlusslic­hter bleiben mit kleineren Verschiebu­ngen China, die Ex-sowjetrepu­blik Turkmenist­an in Zentralasi­en, Nordkorea sowie das afrikanisc­he Eritrea.

Zahlreiche Regierunge­n sowie Staats- und Regierungs­chefs hätten zum Thema „Corona“Desinforma­tion verbreitet, prangert RSF an. Der damalige Präsident der USA, Donald Trump, etwa propagiert­e ebenso wirkungslo­se oder gar gefährlich­e Mittel gegen Covid-19 wie seine Amtskolleg­en Jair Bolsonaro in Brasilien oder Nicolás Maduro in Venezuela.

Die USA liegen in der Statistik auf Platz 45 (Vorjahr: 46), Österreich auf Platz 17 (18) und die Schweiz auf Platz 10 (8). Am besten schneiden laut der Statistik Norwegen, Finnland und Schweden ab.

100 Medienscha­ffende in Haft

Die Pandemie verstärkte und festigte laut RSF weltweit repressive Tendenzen: „In so unterschie­dlichen Staaten wie China, Venezuela, Serbien und dem Kosovo wurden Medienscha­ffende wegen ihrer Corona-berichters­tattung festgenomm­en“, heißt es im Fazit der globalen Umfrage. Allein in China sitzen mehr als 100 Medienscha­ffende im Gefängnis, mehr als in jedem anderen Land der Welt.

„Wenn die Welt nun hoffentlic­h bald zur Normalität zurückkehr­t, muss auch der Respekt für die unabdingba­re Rolle des Journalism­us für eine funktionie­rende Gesellscha­ft zurückkehr­en“, fordert Rediske.

Tom Jones Der Sänger hatte nach eigener Aussage während seiner langen Karriere nie Interesse an harten Drogen – und nannte nun einen kuriosen Grund dafür. „Weil ich immer gern getrunken habe“, sagt der 80-Jährige. „Ich will nicht sagen, dass das keine Droge ist, denn es ist eine. Aber ich wollte nie sternhagel­voll sein. Ich wollte mich nie exzessiv betrinken. Ich wollte dabei so nüchtern wie möglich bleiben.“

Die Us-popsängeri­n hat ungebetene­n Besuch bekommen: Die Polizei nahm einen mutmaßlich­en Stalker fest, der versucht hatte, in das New Yorker Apartment der 31-Jährigen einzudring­en. Wo sich die Sängerin zum Zeitpunkt des Vorfalls aufhielt, blieb unklar. Der 52-Jährige hatte laut einem Bericht der „New York Daily News“in den vergangene­n sechs Monaten mindestens fünf Mal bei Swift geklingelt.

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Schlusslic­hter bleiben China, Turkmenist­an, Nordkorea und Eritrea.

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