Lieber Tourismus,
es gibt viele Regionen auf der Welt, in denen Du ein ganz entscheidender Wirtschaftsfaktor bist. Eine ganze Branche mit Milliardenumsätzen hat sich Dir allein gewidmet – und die hat im Corona-zeitalter ganz besonders zu leiden.
Dass Du, lieber Tourismus, heiß begehrt bist, ist nicht neu. Und so buhlen schon seit vielen Jahren auch jene Gegenden um Dich, die weder Sand noch Strand noch Meer, Berge oder andere spektakuläre Natur oder besonders angesagte oder historisch bedeutsame Städte zu bieten haben. So wie der Kreis Heidenheim. Ja, hier gibt es Schlösser und Burgen, Höhlen, malerische Landschaften und auch die eine oder andere kulturelle Errungenschaft. Doch trotz aller Bemühungen von Seiten der Städte und Gemeinden, sich in Tourismusverbänden zusammenzuschließen, auf Messen auf sich aufmerksam zu machen und Tourist-informationen vorzuhalten: Bisher findest Du, lieber Tourismus, doch eher im Kleinen statt.
Doch vielleicht könnte sich das bald ändern und die Region erfährt einen völlig neuen touristischen Boom der motorisierten Art. Die aktuelle Ausgabe des Motorradmagazins „Ride“nämlich widmet sich ganz dem „Lieblingsziel Schwäbische
Alb“. Und siehe da, dem geneigten Motorradfahrer werden nicht ausschließlich die hier liegenden touristischen Höhepunkte genannt, die ohnehin schon nahezu jeder kennt. Der erste Tourenvorschlag widmet sich der Ostalb. Die 220 Kilometer lange Route führt auch durch Steinheim, Königsbronn, Schnaitheim, Großkuchen, Auernheim, Dischingen und Neresheim
Die schöne Beschreibung und die vielen Hochglanzfotos von Motorradfahrern vor malerischer Kulisse sollten eigentlich dafür sorgen, dass im bevorstehenden Frühjahr ganze Horden von Motorradfahrern aus der gesamten Republik über den Landkreis herfallen und Dich, lieber Tourismus, auf Hochtouren treiben. Doch das wäre uns dann sicherlich auch wieder nicht recht. Aber Du liest das ja eh nicht.