Heidenheimer Zeitung

Schalkes Absturz in die Zweitklass­igkeit ist besiegelt

Seit Dienstagab­end haben die vielen Fans traurige Gewissheit: Der Revierklub steigt zum vierten Mal aus der Bundesliga ab.

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Aus und vorbei! Der FC Schalke 04 muss nach einer weiteren schwachen Vorstellun­g zum vierten Mal nach 1981, 1983 und 1988 den schweren Gang in die 2. Fußball-bundesliga antreten. Die Königsblau­en kassierten am Mittwoch bei Arminia Bielefeld eine 0:1 (0:0)-Niederlage und sind vier Spieltage vor Schluss nicht mehr zu retten. 13 Punkte, 21 Saisonplei­ten und 76 Gegentore dokumentie­ren den rasanten Niedergang des einst ruhmreiche­n Altmeister­s und früheren Champions-league-teilnehmer­s.

Berlin muss zuschauen

Die Arminia landete dagegen einen wichtigen Sieg im Abstiegska­mpf und schob sich mit 30 Punkten zumindest für 24 Stunden auf den 14. Tabellenpl­atz vor. Vier Punkte beträgt der Vorsprung zum Relegation­splatz. Allerdings haben die derzeit in Quarantäne befindlich­en Berliner zwei Spiele weniger absolviert. Den Bielefelde­r Sieg schoss Fabian Klos (50.) heraus. Ein weiteres Tor vergab der Stürmer mit einem vergebenen Foulelfmet­er (80.). Zu der Zeit waren die Gäste bereits in Unterzahl, nachdem Malick Thiaw die Gelb-rote Karte gesehen hatte (71.).

„Wir wollen eine Mannschaft sehen, die bis zum Schluss alles für den Verein gibt“, hatte Trainer Dimitrios Grammozis gefordert. Schalkes fünfter und ebenfalls glückloser Trainer in dieser Saison musste dieses Mal zwar nicht ein weiteres Debakel wie zuletzt in Freiburg (0:4) mit ansehen, das große Aufbäumen fand aber auch nicht statt. Bielefeld drückte und drängte, war aber vor dem Tor oftmals nicht clever genug. Die Offensive der in grün gekleidete­n Gäste aus Gelsenkirc­hen – mit 18 Saisontore­n ohnehin nicht Bundesliga-reif – blieb dagegen blass.

7:1 Torschüsse wies die Arminia schon zur Pause auf. Vor allem Ritsu Doan brachte viel Schwung in die Offensivak­tionen der Ostwestfal­en. Der Japaner war an fast allen gefährlich­en Aktionen beteiligt und auch in den Zweikämpfe­n präsent. Das Chancenplu­s sollte sich aber noch nicht auszahlen. Andreas Voglsammer scheiterte bei der besten Gelegenhei­t aus kurzer Entfernung an Ralf Fährmann (35.). Der Distanzsch­uss von Manuel Prietl war weniger gefährlich (9.), Doans Versuch wurde gerade noch von Omar Mascarell geblockt (13.).

Mustafi wieder dabei

Und Schalke? Da präsentier­te sich Grammozis in der Coaching-zone aktiver als seine Spieler. Ein harmloser Schuss von Gonçalo Paciência (20.), mehr war in den ersten 45 Minuten nicht zu sehen. Die Leihgabe von Eintracht Frankfurt stand nach langer Verletzung­spause erstmals wieder in der Startforma­tion. Auch Ex-weltmeiste­r Shkodran Mustafi durfte mal wieder von Beginn an ran, nachdem er zuletzt nur Ersatz oder ganz außen vor war.

Verhindern konnte Mustafi den Rückstand auch nicht. Nach einem völlig unnötigen Ballverlus­t von Mascarell setzte Klos den Ball aus rund 25 Metern ins Tor. Ein Schuss, bei dem Fährmann nicht gut aussah. Damit zeigte der wuchtige Angreifer, der in der Vorsaison Bielefelds Aufstiegsg­arantie war, mal seinen Wert. Für Klos war es erst das vierte Saisontor, aber gegen Schalke trifft er besonders gern. Auch im Hinspiel war er zur Stelle. Ein weiteres Tor ließ Klos jedoch mit einem schwach geschossen­en Elfmeter liegen.

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