Tatsachen statt Initiativen
Dass Kinder und Jugendliche in der Pandemie auf besondere Art und Weise abgehängt sind, musste Corona-deutschland in den vergangenen Monaten schmerzvoll erfahren. Insbesondere im Sport, wo die – meist erwachsenen – Profis seit Monaten trainieren können, blieb der – meist breitensportlich betreute – Nachwuchs lange Zeit auf der Strecke. Insofern ist es zu begrüßen, dass sich Prominente aus Gesellschaft und Sport nun zur Kindersport-initiative #bewegteuch zusammengeschlossen haben. Darin sprechen sich die Initiator:innen für eine kontrollierte Öffnung des Kinderund Jugendsports aus und wollen ihre Ideen in Modellprojekten in Berlin und Tübingen erproben. „Vorgesehen ist, den Versuch wissenschaftlich zu begleiten“, heißt es in der Pressemitteilung zum Projekt: „Voraussetzung für die Teilnahme an den Übungseinheiten soll für Trainer:innen und Trainierte ein tagesaktueller negativer Schnelltest sein.“
Dabei ist doch genau das in vielen Bundesländern, darunter auch Baden-württemberg, seit geraumer Zeit möglich. Weil allerdings die Kommunen die Vorgaben oft noch nicht rechtsverbindlich umgesetzt haben, trauen sich viele Vereine nicht, ihre Tore tatsächlich zu öffnen. Insofern bräuchte es statt wissenschaftlicher Begleitung wohl eher Macher an den Schnittstellen der Corona-verordnungen. Bleibt zu hoffen, dass auch sie von #bewegteuch erfahren und die Initiative endlich in Tatsachen verwandeln, die längst auf dem Papier stehen.