Auftakt der Luca-app im Landkreis Heidenheim
Digitale Kontaktnachverfolgung ist ein wichtiger Schritt in der Bekämpfung der Pandemie. Im Landkreis Heidenheim setzt man sich daher gemeinsam für die Luca-app ein.
Warum die App zur digitalen Kontaktnachverfolgung ein Hoffnungsschimmer für Betriebe und Menschen im Landkreis ist.
Unbeschwert durch die Innenstadt schlendern, shoppen, gemütlich in einem Café sitzen und Freunde treffen oder Friseurbesuche sind derzeit kaum oder nur sehr eingeschränkt möglich. Seit rund einem Monat liegt die Sieben-tage-inzidenz im Landkreis Heidenheim über 200 und damit ist man noch weit entfernt von möglichen Lockerungen. Um dennoch vorbereitet zu sein, wenn Begegnungen wieder möglich sind, sollen nun alle im Landkreis gemeinsam an einem Strang ziehen. Eine Lösung sehen viele in der Nutzung der Luca-app, die als Schnittstelle zwischen dem Gesundheitsamt und den Betrieben für eine digitale Kontaktverfolgung sorgt.
Öffnung liegt noch in der Ferne
Zur Einführung der Luca-app im Landkreis lud das Landratsamt am Freitag in digitaler Form zu einer Auftaktveranstaltung ein. Mit dabei waren Vertreter der Städte und Gemeinden, der Handelsund Gewerbevereine sowie Interessensverbände. Gastgeber der digitalen Veranstaltung war Landrat Peter Polta: „Was die Inzidenzwerte angeht, wäre ich gerne schon etwas weiter raus aus der Pandemie.“Denn bei den aktuellen Werten sei an mögliche Öffnungen nicht zu denken, so Polta.
„Aber es muss auch wieder positiv nach vorne gehen und da zählt neben den Impfungen und Testungen auch eine schnelle Kontaktnachverfolgung als zentraler Baustein der Pandemiebekämpfung“, sagte der Landrat. Hier müsse man zunehmend digitaler werden. Dabei sei die Einführung der Luca-app der richtige Weg, um wieder in den Normalbetrieb zu kommen. „Wenn man in Betrieben, Gastronomie und Dienstleitungen die Kontaktverfolgung sicherstellen kann und damit die Infektionsketten durchbricht, ist das ein wichtiger Schritt.“
Bereits seit dem 26. April ist die Luca-app in Form eines Pilotprojekts in der Kfz-zulassungsstelle
des Landratsamtes Heidenheim im Einsatz. Mithilfe des Projekts wurden erste Daten erfasst und Systemdurchläufe erprobt, erläuterte Polta. Zwar sei die App von den Mitarbeitenden gut angenommen worden, bei den Kunden sehe er jedoch noch Entwicklungspotenzial. „Uns geht es um die digitale Nachverfolgung und da werden wir nun die Werbetrommel rühren.“
Hoffnung für Betriebe
Alexander Paluch, Referent für Gründung und Unternehmensservice der IHK Ostwürttemberg, appelliert an die Betriebe, den ersten Schritt bei der Nutzung der App zu machen. Für sie stelle die App einen echten Hoffnungsschimmer
dar. Damit die Akzeptanz im Kreis erhöht wird, sei es wichtig, aktiv und öffentlich an allen Stellen für die Nutzung zu werben. Neben den Testungen sei die Kontaktnachverfolgung ein ganz zentraler Punkt, um Öffnungen zu ermöglichen. „Es ist ein erster Schritt, dass wir dies jetzt digital möglich machen und deswegen unterstützen wir das voll und ganz“, sagte Paluch.
Der Handel will die App
Martin Wilhelm, Geschäftsführer der Heidenheimer Zeitung, engagiert sich schon seit einigen Wochen für die Nutzung der App. Darin sieht er einen normalen Weg, mit der Pandemie umzugehen und dabei Handel, Gastronomie und Industrie zu unterstützen. Denn auch beim Heidenheimer Handel sei die Bereitschaft zur Nutzung der App unglaublich groß, so Wilhelm. „Sie wollen Konzepte umsetzen, um den Menschen das Erlebnis in der Innenstadt bei den Geschäften möglichst lange und sicher zu ermöglichen. Es funktioniert nur, wenn wir als Gemeinschaft möglichst viele im Landkreis dazu bringen, sich zu beteiligen.“
Jetzt schon trainieren
John-charles Simon, Vorsitzender des Heidenheimer Dienstleistungsund Handelsvereins, schlug in die gleiche Kerbe: „Es nutzt nichts zu warten, bis die Inzidenz sinkt. Wir müssen jetzt damit anfangen die App zu nutzen, damit wir Erfahrungen sammeln können und die Menschen darin trainieren.“
Uns geht es um die digitale Nachverfolgung und da werden wir nun die Werbetrommel rühren.
Peter Polta
Heidenheimer Landrat