Impfstart
Zeiss wird ab 14. Mai Teile der Belegschaft gegen Corona impfen
Zwölf Betriebe im Land können ab Mitte Mai einen Teil ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegen Corona impfen. Sie gehören zur sogenannten kritischen Infrastruktur und wurden vom baden-württembergischen Ministerium für Soziales und Integration ausgewählt – in Abstimmung mit den Industrie- und Handelskammern. Darunter auch Zeiss.
„Wir möchten einen Beitrag zur Dynamisierung bei den Impfungen leisten“, erklärt Zeisspressesprecher Jörg Nitschke. „Die Pilotunternehmen sollen Erfahrungen sammeln und weitergeben, bevor das betriebsärztliche Impfen breitflächig als dritte Säule der Impfkampagne ausgerollt wird.“Das Unternehmen zähle mit seinen verschiedenen Leistungsbereichen, unter anderem der Herstellung medizinischer Produkte für Diagnostik oder Therapie oder auch im Bereich der Forschung und Entwicklung, zur kritischen Infrastruktur.
Großes Interesse erwartet
Zeiss wird laut Nitschke zunächst etwa 1000 Dosen Biontech erhalten – in Oberkochen und Aalen hat das Unternehmen mehr als 9000 Mitarbeitende. Als Impfstart ist der 14. Mai vorgesehen. Wie werden die Impflinge ausgewählt? „Team-mitglieder unseres arbeitsmedizinischen Diensts sind seit Beginn des Betriebs im Aalener Impfzentren unterstützend tätig und somit auch mit Abläufen und Anforderungen gut vertraut“, sagt Nitschke. „Die konkrete Vorgehensweise des internen Impfvorgehens ist derzeit in finaler Abstimmung.“Man rechne mit großem Interesse vonseiten der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.
Impfstoff reicht noch nicht
„Viele Unternehmen im Land stehen bereit, mit dem Impfen der Beschäftigten im Betrieb loszulegen. Lieber heute als morgen“, so Johannes Schmalzl, Hauptgeschäftsführer der IHK Region Stuttgart. Nur mit dem zeitnahen Start könne es gelingen, bis zum Sommer allen Impfwilligen ein Impfangebot machen zu können. „Voraussetzung ist, dass bis dahin ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht und alle noch offenen Fragen geklärt sind. Dem dienen die ausgewählten Pilotunternehmen.“Noch fehlten leider der notwendige Impfstoff und die Voraussetzungen des Bundes, damit die Impfungen durch Betriebsärztinnen und -ärzte richtig anlaufen können, so Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne). „Nichtsdestotrotz wollen wir in Baden-württemberg jetzt mit weiteren zwölf Modellprojekten an den Start gehen, sodass wir bestmöglich vorbereitet sind.“
Flächendeckend im Juni?
Laut einer Pressemitteilung des Sozialministeriums soll ein flächendeckender Impf-einstieg in Betrieben voraussichtlich im Juni erfolgen. Nach den Lieferprognosen von Herstellern und Bundesregierung sollen dann wöchentlich rund drei Millionen Impfdosen von Biontech für niedergelassene Praxen und Betriebsärzte zur Verfügung stehen. Lieferprognosen der übrigen Hersteller lägen aktuell noch nicht vor. Wenn die Priorisierung aufgehoben werde, könnten interessierte Unternehmen dann nach und nach ihrer gesamten Belegschaft ein Impfangebot machen.
„Das Impfen im Betrieb ist auch ein wichtiger Baustein für die Zukunft, wenn tatsächlich routinemäßig ein- bis zweimal jährlich Auffrisch-impfungen notwendig werden“, so Gesundheitsminister Lucha. „Wie heute schon bei der Grippeschutzimpfung werden die Betriebsärztinnen und -ärzte auch dann eine wichtige Säule der Corona-impfungen sein.“