Heidenheimer Zeitung

Heimatlieb­e mit Chilisauce

- Hajo Zenker

Prominente, die ursprüngli­ch aus der Provinz stammen, schämen sich häufig dieser Herkunft und erwähnen sie deshalb ungern. Lieber lassen sie sich an den hippsten Orten der Welt sehen und ablichten. Ganz anders Lalisa „Lisa“Manoban. Die 24-Jährige ist in Asien als Teil der südkoreani­schen Girlgroup Blackpink ein Superstar, stammt aber eigentlich aus Thailand. Sie bedauert es sehr, wegen Corona seit zwei Jahren nicht mehr in ihrer Geburtssta­dt Buri Ram gewesen zu sein. Besonders vermisse sie die „Yuen kin“-fleischbäl­lchen, die vor dem Bahnhof von Garküchen angeboten werden. Die nämlich würden mit einer speziellen Chilisauce serviert, die es nur in dem Städtchen im Nordosten Thailands gebe. Das erzählte sie vor einer Woche in einem Interview.

Damit hat sie ihrem Heimatort ganz ohne einen Besuch einen großen Gefallen getan. Denn umgehend rannten ihre Fans den Street-food-verkäufern in Buri Ram die Bude ein. Und auch das Online-geschäft brummt, es gibt massenweis­e Internet-bestellung­en aus allen Provinzen Thailands. Der Tagesumsat­z der Garküchen, die lange unter der Pandemie gelitten hatten, schoss von 500 Baht (etwa 13 Euro) am Tag auf mehr als 10 000 Baht (über 250 Euro). Hier also geht Heimatlieb­e durch den Magen – zumindest bei den Fans von Lisa. Die Sängerin wird es bestimmt selbst bald nach Buri Ram schaffen – aber vielleicht an der Garküche dann lange anstehen müssen.

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