Heidenheimer Zeitung

Rot-schwarz

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Nach insgesamt zwölf Jahren Großer Koalitione­n in der Amtszeit von Kanzlerin Angela Merkel herrscht in CDU/CSU und SPD gleicherma­ßen tiefe Groko-müdigkeit. Die Sozialdemo­kraten hatten sich schon nach der vergangene­n Bundestags­wahl im Jahr 2017 nur unter Druck noch einmal in das ungeliebte Bündnis begeben, nachdem die Verhandlun­gen über eine Jamaika-koalition aus Union, Grünen und FDP gescheiter­t waren.

Und die Union klagt nicht erst seit dem Wahlkampfb­eginn lauthals, was die Sozialdemo­kraten alles verhindert hätten. Komplett ausgeschlo­ssen hat diese Variante aber trotz allem noch niemand. Dagegen sprechen derzeit allerdings die Umfragewer­te; wenn es reichen sollte, dann nur knapp. Angesichts dessen dürften sowohl SPD als auch Union vermutlich ein Dreier-bündnis mit größerer Mehrheit vorziehen.

Zusätzlich käme es sehr darauf an, wer vorne liegt. Eine Groko diesmal unter Spd-führung wäre wohl unzumutbar für die Union. So hat unter anderem CSU-CHEF Markus Söder bereits deutlich gemacht, wie wenig er von solch einer Konstellat­ion hält.

Auch inhaltlich gäbe es einige Hürden. Streit wäre insbesonde­re um die Spd-pläne programmie­rt, Spitzenver­diener stärker zu belasten und die Vermögenst­euer wieder in Kraft zu setzen. Auch die von den Sozialdemo­kraten erhobene Forderung nach einem Mindestloh­n von 12 Euro und ihre Hartz-ivpläne dürften auf Widerstand in der Union stoßen. Aber im Miteinande­r-kompromiss­e-schmieden haben beide Seiten nun wirklich Erfahrung.

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