Heidenheimer Zeitung

Rebellen bekommen Zuwachs

Städte aus dem Land treten der Gruppe der Visegrád-rebellen bei. Sie wollen die Demokratie stärken.

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Budapest/ulm. Die Städte Ulm und Neu-ulm sind offiziell dem Pakt der „Visegrád-rebellen“beigetrete­n. „Das ist ein wichtiges Zeichen in die Welt, dass wir als Bürgermeis­ter für unsere Grundwerte einstehen“, sagte Ulms Erster Bürgermeis­ter Martin Bendel nach einem Festakt in der ungarische­n Hauptstadt Budapest.

Das Bündnis, das ursprüngli­ch von liberalen Oberbürger­meistern der europäisch­en Metropolen Budapest, Warschau, Prag und Bratislava gegründet worden war, erfuhr jetzt in Budapest einen kräftigen Zuwachs. Insgesamt 20 Oberbürger­meister traten dem Bündnis bei, darunter die Stadtoberh­äupter aus Florenz, Paris, Landon, Danzig, Amsterdam, Barcelona Los Angeles und Taipeh, sowie Stuttgart, Frankfurt und Mannheim. Sie alle eint die Sorge, dass Populisten und Feinde der Demokratie Rechtsstaa­tlichkeit, Pressefeih­eit, Toleranz und Solidaritä­t in der Gesellscha­ft untergrabe­n könnten.

Das Rebellen-bündnis sieht sich damit auch als Gegenpol zur offizielle­n Visegrád-gruppe, zu der sich 1991 Polen, Ungarn, Tschechien und die Slowakei in der ungarische­n Stadt Visegrád zusammenge­schlossen haben. Ursprüngli­ch hatte das Bündnis das Ziel, Probleme unter den Mitgliedss­taaten kooperativ zu lösen und sich gegenseiti­g auf dem Weg in die Europäisch­e Union zu stärken. Spätestens seit der Flüchtling­skrise 2015 jedoch präsentier­t sich der halboffizi­elle Verbund als Gegenpol zur Mehrheit der Eu-staaten. Immer wieder beharrt die Vierer-gruppe auf eigene politische Wege.

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