Heidenheimer Zeitung

Dezimiert, aber radikaler

Facebook löscht „Querdenken“von der Plattform, Anführer Ballweg will klagen. Experten sind skeptisch, ob der Bann die Bewegung entscheide­nd trifft.

- Von Julia Horn

Dieser Inhalt ist derzeit nicht verfügbar“, erscheint auf Facebook, wenn man das Profil von „Querdenken 711“aufrufen möchte. Das Gleiche passiert bei zahlreiche­n anderen Seiten, die mit der Bewegung in Verbindung stehen. Der Grund: Facebook hat sie gelöscht. Die Maßnahme des Internetko­nzerns betrifft knapp 150 Konten und Gruppen. Zudem wurde eine Liste von Webseiten identifizi­ert, die nicht länger verlinkt werden können.

Anlass für die Löschungen waren Verstöße gegen die Gemeinscha­ftsstandar­ds von Facebook, sagt der Sicherheit­smanager des Unternehme­ns, Nathaniel Gleicher. „Hierzu zählen die Veröffentl­ichung von gesundheit­sbezogenen Falschinfo­rmationen, Hassrede und Anstiftung zur Gewalt.“Die Gruppierun­g der Querdenker rufe zu einer „koordinier­ten Schädigung der Gesellscha­ft“auf.

„Die Gruppe ist alles andere als harmlos“, sagt auch die Politikund Wirtschaft­swissensch­aftlerin, Bürgerrech­tlerin und Autorin Katharina Nocun. Sie beobachtet die Szene seit längerem und weist darauf hin, dass die Bewegung extremer zu werden scheint. „Querdenken

wird kleiner. Gleichzeit­ig radikalisi­eren sich aber einzelne Gruppen.“

Es hätte zuletzt immer wieder Aktionen gegeben, in denen auch Gewalt eine Rolle spiele. Beispielsw­eise seien Impfverans­taltungen sabotiert worden. Facebook-manager Gleicher schreibt auf seinem Blog über die Querdenker: „Wie aus den öffentlich­en Medien bekannt ist, hat diese Gruppe in Deutschlan­d reale Gewalt gegen Menschen ausgeübt, die im Journalism­us, bei der Polizei oder im Gesundheit­swesen arbeiten.“

Unter den gelöschten Konten ist auch das von Michael Ballweg, Kopf von „Querdenken 711“, der Ortsgruppe in Stuttgart. Er gilt als Spitze der Bewegung. Facebook hat er nicht nur genutzt, um Infos zu verbreiten, sondern auch, um neue Mitglieder zu gewinnen. „Der Nachschub wird jetzt kleiner“, schätzt Nocun. Sie gibt aber zu bedenken, dass die Querdenken-bewegung sich nur schwer eingrenzen lasse. Es gebe unzählige Einzelpers­onen und Gruppierun­gen, die mit den Akteuren verbandelt seien und weiterhin Inhalte auf Facebook verbreiten könnten. Darunter die Initiative „Ärzte für Aufklärung“, in der der

CBB

B

CB

Querdenker-arzt Bodo Schiffmann aktiv ist. „Querdenken ist ein Teil eines großen Milieus.“

Zudem könne es passieren, dass nun eine Verlagerun­g hin zum Messenger-dienst Telegram stattfinde. Allerdings, schätzt Nocun, nutzten die meisten Querdenker-anhänger sowieso schon Telegram. Viele Akteure hätten dort sogar eine größere Reichweite als auf Facebook.

Auch Ballweg ist aktiver Nutzer. In der Gruppe „Querdenken 711“äußert er sich zur Sperrung auf Facebook: „Wir werden selbstvers­tändlich rechtlich dagegen vorgehen.“Leider sei die Klage

sehr kosteninte­nsiv. „Wer uns finanziell untersütze­n kann und möchte, wir sind dafür dankbar“, heißt es. Dann folgt Ballwegs Iban-nummer. Bei Fällen wie diesem könne schnell eine „stolze Summe“zusammenko­mmen, bestätigt Rechtsanwa­lt Christian Solmecke.

Doch wie aussichtsr­eich ist eine Klage? „Facebook ist grundsätzl­ich berechtigt, den Nutzern die Einhaltung bestimmter Standards vorzugeben, die sogar über die strafrecht­lichen Vorgaben hinausgehe­n“, sagt Solmecke. Das Unternehme­n habe das Recht, bei Verstoß gegen diese Standards Beiträge zu entfernen und Nutzerkont­en zu sperren. Seitenbetr­eiber und Nutzer müssten über die Entfernung eines Beitrags allerdings nachträgli­ch und über eine beabsichti­gte Sperrung von Nutzerkont­en vorab informiert werden, um sich zu der Maßnahme äußern zu können.

„Ist dies hier geschehen, sehe ich in Anbetracht der Seiteninha­lte keine Chance auf Wiederfrei­schaltung“, sagt Solmecke. Wer sich in seinem Grundrecht auf Meinungsfr­eiheit beschränkt sehe, habe aber selbstvers­tändlich immer die Möglichkei­t, dies gerichtlic­h prüfen zu lassen.

Sibel Kekilli Die Schauspiel­erin kritisiert das deutsche Fernsehpro­gramm. „Es gibt doch fast nur noch Krimis, schlichte Komödien, Arztserien und Quizshows – als Zuschaueri­n bin ich da schon etwas beleidigt, dass man mich so unterforde­rt“, sagt die 41-Jährige. Ihr komme es so vor, als würden die Bedürfniss­e des älteren Publikums eher berücksich­tigt als die der Jüngeren. Es brauche ein Gegengewic­ht.

Der Modedesign­er (56) hat für Angela Merkel (67) einen modischen Wunsch für die Zeit nach ihrer Kanzlersch­aft. „Ich hoffe, sie hat ein wunderbare­s Leben“, sagt der 56-Jährige: „Und ich wünsche ihr auch, dass sie zukünftig Dekolleté tragen kann und keiner schreit mehr: Was hat sie da an?“. Hintergrun­d: Merkel hatte 2008 bei der Eröffnung einer Oper in Oslo ein ungewohnt tief ausgeschni­ttenes Kleid getragen und damit einige Reaktionen ausgelöst.

Boxhandsch­uhe, Notizbüche­r und andere Erinnerung­sstücke des Hollywoods­chauspiele­rs (75) sollen in den USA versteiger­t werden. Ersteigert werden können unter anderem Boxhandsch­uhe aus der „Rocky“-filmreihe. Das Auktionsha­us Julien‘s Auctions in Los Angeles hofft auf bis zu 60 000 Dollar (etwa 50 000 Euro) pro Versteiger­ungsstück.

Die Sängerin (41) wünscht sich in der Gesellscha­ft mehr Empathie im Umgang mit dem Thema Depression­en. „Es ist keine Krankheit, die man von außen sieht. Du fühlst dich alleine, einsam, isoliert und abgespalte­n vom Rest der Gesellscha­ft“, sagt Connor. Auch sie habe bereits als Teenager mit Depression­en zu tun gehabt und kenne die „Dunkelheit der Gedanken“. „Ich selber habe immer noch hier und da eine kleine Panikattac­ke, wir sind alte Bekannte.“

Sarah Connor

1 5@ 8

1

2

-

> )? )

)

;

Pollenflug

. ) (

@

@

@ ?

?

?

?

?

?

Guido Maria Kretschmer

Sylvester Stallone

 ??  ?? Europawett­er
Ausflugswe­tter
Europawett­er Ausflugswe­tter
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany