Heidenheimer Zeitung

Jahrzehnte in Wartestell­ung

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Als Fläche auf Vorrat wurde der Rinderberg 1991 vom Gemeindera­t als Gewerbegeb­iet ausgewiese­n – nur zögerlich und nach langen Diskussion­en: Nicht nur aus der Forstverwa­ltung hatte es starken Widerstand gegeben.

In der Ära des Oberbürger­meisters Martin Hornung sowie unter seinem Nachfolger Himmelsbac­h tat sich auf dem Rinderberg nichts mehr. Gerüchte bis hin zu einem angeblich geplanten Motorenwer­k von Daimler machten die Runde, greifbar wurde aber nie etwas.

Die größte Chance des Rinderberg­s bot sich im Sommer 2000: OB Ilg bot das Gelände Zeiss an – für das neue Halbleiter­werk, das später aber zwischen Oberkochen und Königsbron­n entstand. Gleichzeit­ig forderten Arbeitnehm­er, Voith Fabrics solle sein Werk auf den Rinderberg verlegen, um den Standort zu sichern.

Die Erschließu­ng begann 2002, ab 2004 wurde am Gewerbegeb­iet auch gerodet. Investoren aus der Logistikbr­anche klopften immer wieder an, kommen wollte aber keiner. Der Plan der Spedition Steinhoff und Ebert, auf dem Rinderberg zu bauen, endete mit der Übernahme durch die Spedition Kenntner, die selbst wiederum später im Industriep­ark Giengen/herbrechti­ngen statt auf dem Rinderberg baute.

Im Frühjahr 2018 nahm die Entwicklun­g dann Fahrt auf. Die Stadtverwa­ltung räumte einem Investor für Logistik-immobilien ein Vorkaufsre­cht für die 14 Hektar große Fläche ein. Um das Areal im Industrieg­ebiet Rinderberg bebauen zu können, mussten zehn Hektar Wald gerodet werden. Die Bäume wurden im März 2019 gefällt, lange bevor im September 2019 ein Bauantrag der Firma Gazeley bei der Stadtverwa­ltung eingereich­t wurde. Bis der Handel fix war, dauerte es noch fast ein Jahr: Erst im Juli 2020 wurde der Kaufvertra­g für die Fläche unterzeich­net.

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