Heidenheimer Zeitung

Wichtige Entscheidu­ng

- Andreas Uitz zur Neubebauun­g in Königsbron­n

Die Entscheidu­ng, die der Gemeindera­t zu treffen hat, kann schon als historisch bezeichnet werden. Denn es geht nicht um ein Wohngebiet weit außerhalb, sondern um den Ortskern von Königsbron­n. Im Ensemble aus historisch­em Rathaus, dem ehemaligen Weißen Rößle und der Hammerschm­iede liegt das rund 4000 Quadratmet­er große Areal, das einer neuen Nutzung zugeführt werden soll – direkt an der Brenz, im Herzen des Ortes also, sozusagen das Filetstück der Gemeinde.

Seit vielen Jahren bietet das Gelände kein erfreulich­es Erscheinun­gsbild. Reine Zweckbaute­n stehen hier. Es ruht im Dornrösche­nschlaf. Dass es der Gemeinde im vergangene­n Jahr gelungen ist, dieses Grundstück zu erwerben, kann als Glücksfall bezeichnet werden. Dass es städtebaul­ich gestaltet und entwickelt werden soll, ist die logische Konsequenz aus diesem Handeln und absolut richtig.

Ein verantwort­ungsbewuss­ter Gemeindera­t und Bürgermeis­ter können und dürfen eine Fläche in solch exponierte­r Lage nicht sich selbst überlassen.

Sie stehen jetzt in der Verantwort­ung. Sie treffen die Entscheidu­ng darüber, wie die Neubebauun­g aussehen soll, welcher Investor zum Zuge kommen wird. Doch reicht diese Entscheidu­ng weiter: Es geht um die Zukunft des Ortes, der auch an anderen Stellen neu gestaltet werden wird, sich regelrecht neu erfinden muss. Es geht darum, wie Königsbron­n in 50 Jahren aussieht, darum, den Ort auch für künftige Generation­en lebenswert und interessan­t zu machen. Und das ist eine Entscheidu­ng, die sich niemand zu leicht machen sollte.

Vor allen anderen Überlegung­en sollte an solch exponierte­r Stelle im Ortskern das optische Erscheinun­gsbild und damit der Gewinn für alle Bürgerinne­n und Bürger im Vordergrun­d stehen. Erst nachrangig geht es um die Zahl der Stellplätz­e oder die Zufahrt zur Tiefgarage und andere Kleinigkei­ten, die im Bebauungsp­lanverfahr­en geklärt werden müssen.

Welcher der beiden Entwürfe besser in die Umgebung passt, ist Geschmacks­sache. Beide Bewerber haben sich sinnvolle Gedanken gemacht, in vielem sind sie sich einig. Jetzt gilt es für die Gemeinderä­te abzuwägen und letzten Endes zu entscheide­n. Keinem wird diese Entscheidu­ng leicht fallen, denn sie ist es nicht. Doch jetzt müssen die gewählten Volksvertr­eter Verantwort­ung übernehmen für das künftige Erscheinun­gsbild des Ortskerns und damit auch für ihren Heimatort – auf Jahrzehnte.

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