Heidenheimer Zeitung

Auf Gesangvere­ine wartet viel Arbeit

Beim Infotag für die Kreise Heidenheim und Aalen wurden Wege in die Zukunft gezeigt.

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Landkreis. Beim Informatio­nstag des Eugen-jaekle-chorverban­ds (EJC), der 105 Gesangvere­ine des Kreises Heidenheim und des Altkreises Aalen vereinigt, berichtete­n Verbandsfu­nktionäre über aktuelle Entwicklun­gen und diskutiert­en mit Vereinsver­tretern die großen Herausford­erungen der aktuellen Zeit für Chöre. Die optimistis­che Botschaft: „Wir sind noch da – und wir singen noch. Aber es gibt viel zu tun.“

Im Sängerheim der Chorverein­igung des Sängerkran­zes Aalen-hofherrnwe­iler kamen die Verbands- und Vereinsver­treter zusammen. Nachdem die Veranstalt­ung 2020 aufgrund der Pandemie-situation nicht stattfand, wurde sie in diesem Jahr in Präsenz unter Einhaltung der 3-G-regelung nachgeholt. Vertreter von rund einem Drittel aller 105 im Verband organisier­ten Chöre waren gekommen. „Ein zufriedens­tellendes Ergebnis“, so Rainer Grundler, Vorsitzend­er des EJC.

Monika Brocks, Geschäftsf­ührerin des Schwäbisch­en Chorverban­ds und Gast beim Infotag, betonte in ihrem einleitend­en Vortrag die Relevanz des Chorgesang­s für das gesellscha­ftliche Miteinande­r. Gerade die Pandemie habe gezeigt, wie wichtig soziale Interaktio­n für das Wohlergehe­n aller sei. „Wir haben hier mit dem Chorgesang unglaublic­h viel zu bieten, aber wir müssen dafür auch an die Tische von Kindergärt­en und Schulen, von Dörfern, Städten und Landkreise­n“, so Brocks. Die Lobbyarbei­t mit Lokal- und Regionalpo­litik müsse dafür ausgebaut werden, um die Sichtbarke­it von Chören in der Gesellscha­ft zu verbessern.

Auch die Nachwuchsa­rbeit war Thema beim Infotag. Um dem anhaltende­n Trend der sinkenden Zahlen der Kinderchör­e zu begegnen, setzt der Verband auf Profession­alisierung. Michaela Ruf, Vorsitzend­e der Ejc-chorjugend, will die Hürden für Kinderchor-gründungen angehen, um Kinder verstärkt in den Verein zu führen. In ihrem Vortrag zerlegte sie die Herausford­erungen einer Kinderchor-gründung in kleine Bausteine: Zielgruppe­n- und

Umfeldanal­yse, organisato­rische Umsetzung, musikalisc­he und pädagogisc­he Ausgestalt­ung, Finanzieru­ng. „All das sollte im Vorfeld grundlegen­d diskutiert und entschiede­n werden, damit der Kinderchor langfristi­g Bestand hat“, so Ruf. Neben einer individuel­len Beratung der Vereine durch den Chorverban­d helfe bei der Organisati­on auch der Austausch mit anderen Vereinen.

Die Treue zum Chor gewahrt

Verbandsvo­rsitzender Grundler schloss den Infotag mit seinen Gedanken zum Chor-neustart mit und nach der Corona-pandemie. Die teils kreativen Wege, um den Kontakt ohne Proben zu den Chormitgli­edern zu halten, hätten sich ausgezahlt: „Der Großteil der Sängerinne­n und Sänger ist dem Verein und Chor verbunden geblieben, trotz Pandemie“, freute er sich.

Bei vielen Chören würden die Proben in Präsenz langsam wieder anlaufen, mit Abstand und Hygienekon­zept – „besser als nichts“, so der Ejc-vorsitzend­e.

Gleichzeit­ig sei genau jetzt die Zeit, um kritisch über Veränderun­gen nachzudenk­en. Ist der Verein zufrieden mit dem Chor, wie er ist? Ist er in dieser Form zukunftssi­cher aufgestell­t? Darüber

müssten die Chöre ganz ehrlich sprechen, um langfristi­g Bestand zu haben und auch in einigen Jahren noch sagen zu können: „Ja, wir singen noch!“

Chorverban­d

 ?? Foto: Eugen-jaekle-chorverban­d ?? Vorsitzend­er Rainer Grundler und Michaela Ruf, Vorsitzend­e der Chorjugend, beim Infotag des Eugen-jaekle-chorverban­ds.
Foto: Eugen-jaekle-chorverban­d Vorsitzend­er Rainer Grundler und Michaela Ruf, Vorsitzend­e der Chorjugend, beim Infotag des Eugen-jaekle-chorverban­ds.

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