Städte fordern Verzicht auf Quarantäne für Geboosterte
Gesundheitsminister Lauterbach kündigt neue Beschlüsse für Freitag an. CSU sagt wegen Infektionen Klausurtagung ab. Ruf nach Pcr-tests in Schulen.
Wenige Tage vor neuen Bund-länder-beratungen mehren sich die Forderungen nach einer Verkürzung der Corona-quarantänezeiten. Der Städte- und Gemeindebund warb am Montag für einen Verzicht auf die Quarantäne bei infizierten Geboosterten ohne Krankheitssymptome, die in zentralen Bereichen arbeiten. Das Robert-koch-institut will im Laufe der Woche eine Empfehlung dazu abgeben.
Bund und Länder sollten sich auf entsprechende Vorgehensweisen
verständigen, da unklar sei, wie sich der Krankenstand in den kommenden Wochen entwickeln werde, sagte der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) warnte ebenfalls davor, es bei der für alle geltenden zweiwöchigen Quarantäne zu belassen. Die negativen Konsequenzen „wären erheblich“, sagte DKG-CHEF Gerald Gaß. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) kündigte an, es werde bei den Beratungen am Freitag „auf jeden Fall neue Beschlüsse geben“.
Dass die Infektionslage wieder anzieht, zeigt sich auch in der Politik. Die Csu-landesgruppe im Bundestag musste ihre ab Donnerstag geplante Klausurtagung wegen Corona-fällen verschieben. Betroffen ist laut „Münchner Merkur“auch Landesgruppenchef Alexander Dobrindt – obwohl zweifach geimpft und geboostert.
In mehreren Bundesländern, darunter Berlin und Rheinland-pfalz, kehrten am Montag unterdessen nach den Ferien die
Schülerinnen und Schüler in den Unterricht zurück. Begleitet wird das von Sorgen vor einer Omikron-welle. Bundesbildungsministerin Bettina Stark-watzinger (FDP) bekräftigte das Ziel, die Schulen offen zu halten. Die Kultusminister beraten am Mittwoch. Der Grünen-gesundheitsexperte Janosch Dahmen forderte in der „Rheinischen Post“und den Funke-zeitungen tägliche Pcrtests in den Schulen.