Heidenheimer Zeitung

Verzicht früher und heute

- Moderne Fastenform­en,

für gesundheit­liche Aufklärung (BZGA) wirbt, stammt aus Großbritan­nien. Dort ist das Mitmachen inzwischen fast schon ein Volkssport, der als „Challenge“durch die sozialen Netzwerke rollt. „Alcohol Change UK“heißt die gemeinnütz­ige Initiative, die dahinter steckt. Sie wirbt nicht für ein Leben ohne Alkohol, sondern für den bewusstere­n Umgang mit Alkohol. Nach einer Erhebung der Organisati­on verspüren 66 Prozent der Teilnehmer mehr Energie, 70 Prozent schlafen besser. Diese Erfahrunge­n sollen dazu animieren, das ganze Jahr über beim Konsum mehr auf die Gesundheit zu achten.

Austausch im Netz hilft

So sieht es auch Holzäpfel: „Alkohol ist ein Genussmitt­el, und natürlich darf man Lust darauf haben und ihn auch genießen, aber in Maßen.“Den Null-promille-monat

sieht sie als Test, Gewohnheit­en zu hinterfrag­en. „Fällt der Monat Verzicht sehr schwer und kreisen die Gedanken ständig um Alkohol, könnte das ein Hinweis sein, dass der Konsum in eine Sucht abdriftet“, sagt die Verbrauche­rschützeri­n. Unabhängig davon hält sie den Austausch in sozialen Netzwerken für absolut hilfreich: „Das gibt noch mal eine zusätzlich­e Motivation. Es fällt uns leichter, wenn wir jemanden haben, der mitzieht.“

Detox: Kein Fleisch, kein Zucker, kein Weißmehl, kein Kaffee, kein Nikotin, kein Alkohol, keine anderen Schadstoff­e – so in etwa kann man die Diäten beschreibe­n, die die Reinigung des Körpers zum Ziel haben. Gemüse, Obst, Rohkostsäf­te, Wasser, Kräutertee­s sollen dabei helfen. „Detox“bedeutet übersetzt Entgiften, die Anhänger gehen davon aus, dass

Die Tradition des Fastens geht auf die Kirchen zurück. Die christlich­e Fastenzeit beginnt an Aschermitt­woch und geht 40 Tage lang bis Ostern. Den Kirchen geht es um Buße, Gebet und Verzicht. Gläubige verzichten dabei oft auf Fleisch, außer an Sonntagen.

die aus dieser Tradition entstanden sind, reichen vom Süßigkeite­n-, Alkohol- oder Smartphone-verzicht bis zum Autofasten oder zeitweisen Plastikver­bot. Oft handelt es sich um Gegenbeweg­ungen zu Überfluss und Konsum. Sie sind von kirchliche­n Feiertagen unabhängig, finden aber trotzdem oft in der klassische­n Fastenzeit oder zu Jahresbegi­nn statt.

 ?? ?? Mit Wein anstoßen symbolisie­rt Geselligke­it. Im Januar üben sich dagegen viele Menschen im Verzicht.
Mit Wein anstoßen symbolisie­rt Geselligke­it. Im Januar üben sich dagegen viele Menschen im Verzicht.

Newspapers in German

Newspapers from Germany