Heidenheimer Zeitung

Auch Bund soll für Defizit bei Stuttgart 21 aufkommen

Bahnhofsum­bau kostet voraussich­tlich 8,2 Milliarden Euro. Rund die Hälfte davon ist nicht gedeckt.

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Stuttgart. Der baden-württember­gische Verkehrsmi­nister Winfried Hermann (Grüne) erhöht den Druck auf den Bund beim Milliarden­projekt Stuttgart 21. Berlin müsse endlich in die Finanzieru­ng des Defizits einsteigen, sagte der Grünen-politiker in Stuttgart. „Da müssen ernsthafte Gespräche geführt werden.“Der Bahnhofsum­bau kostet nach den bisherigen Plänen 8,2 Milliarden Euro.

Von den Kosten seien 4,5 Milliarden Euro abgesicher­t, und es gebe bislang ein Defizit von rund 4 Milliarden Euro. Wegen des Defizits habe die Deutsche Bahn die Projektpar­tner – das seien das Land, die Stadt Stuttgart und die Region Stuttgart – verklagt. „Der Bund geht davon aus, dass sich die Projektpar­tner an der Finanzieru­ngslücke beteiligen“, sagte Hermann und stellte erneut klar: „Das Land wird für das Defizit nicht mit aufkommen.“

Der Beitrag von Baden-württember­g für S 21 sei durch die Finanzieru­ngsverträg­e bei 930 Millionen

Euro gedeckelt. „Wir sind aber gerne bereit, mehr zu geben, wenn damit die Leistungsf­ähigkeit des Schienenkn­otens Stuttgart verbessert wird – beispielsw­eise durch eine zusätzlich­e, unterirdis­che Regional- und

Der Landeschef des Verkehrscl­ubs Deutschlan­d (VCD), Matthias Lieb, sagte, Stuttgart 21 sei einst auf politische­n Druck hin begonnen worden. Der Bund als Eigentümer der Bahn müsse für die Unwirtscha­ftlichkeit einstehen und das Defizit somit ausgleiche­n.

Ein Sprecher des Bundesverk­ehrsminist­eriums wies die Forderunge­n von Hermann und des Verkehrscl­ubs zurück. „Die Beiträge

Nahverkehr­sstation.“

des Bundes zu dem Projekt Stuttgart 21 sind vertraglic­h gedeckelt. Eine weitere Beteiligun­g des Bundes an dem Vorhaben über die vereinbart­en Festbeträg­e hinaus ist nach wie vor nicht vorgesehen.“

Über die Jahre hinweg hatte es für den Bau des unterirdis­chen Durchgangs­bahnhofs in Stuttgart und der Verbindung nach Ulm mehrfach deutliche Kostenstei­gerungen gegeben. Das Gesamtproj­ekt soll im Jahr 2025 in Betrieb gehen.

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Verkehrsmi­nister Winfried Hermann (Grüne) erhöht den Druck auf den Bund.

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