Heidenheimer Zeitung

Menschenre­chtler fordern Bachs Rücktritt

Die Organisati­on Human Rights Watch blickt mit größter Sorge auf die Peking anvertraut­en Winterspie­le.

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Berlin. Die Menschenre­chtsorgani­sation Human Rights Watch hat den Rücktritt der Ioc-spitze um den deutschen Präsidente­n Thomas Bach gefordert. „Wenn selbst die Wirtschaft jetzt schon fordert, die Menschenre­chtsverlet­zungen in Xinjiang auch von Unternehme­rseite anzuprange­rn, dann spätestens muss einem Herrn Bach und den anderen klar sein, dass ihre Zeit gekommen ist“, sagte der deutsche Wenzel Michalski, Human-rights-watch-direktor dem Deutschlan­dfunk.

Vier Wochen vor Beginn der Olympische­n Winterspie­le in Peking betonte er: „Und die müssen zurücktret­en und einer neuen Generation von menschenre­chtsbewuss­ten Funktionär­en das Feld überlassen.“

Die Macht der Sportverbä­nde wie des Internatio­nalen Olympische­n Komitees oder des Fußball-weltverban­des Fifa müsse „jetzt eigentlich gebrochen werden, denn sie haben gezeigt, dass sie nur unverantwo­rtlich und geldgierig handeln“, kritisiert­e Michalski in großer Heftigkeit.

China steht auch wegen Menschenre­chtsverlet­zungen im Umgang mit Uiguren und Tibetern, wegen der Unterdrück­ung der Demokratie­bewegung in Hongkong

oder den Drohungen gegen Taiwan in der Kritik. IOC-CHEF Bach dagegen hatte zuletzt trotz des geplanten diplomatis­chen Olympia-boykotts einiger Länder von großem internatio­nalen Rückhalt gesprochen.

Politische Neutralitä­t betont

„Die Unterstütz­ung der internatio­nalen Gemeinscha­ft für diese Olympische­n Winterspie­le ist offensicht­lich und höchst willkommen“, sagte der Tauberbisc­hofsheimer in seiner Neujahrsan­sprache. Unter anderem die USA, Australien, Großbritan­nien und Kanada hatten angekündig­t, keine Politiker zu den Spielen vom 4. bis 20. Februar zu schicken. Zuletzt hatten auch die deutsche Außenminis­terin Annalena Baerbock und Innenminis­terin Nancy Faeser erklärt, nicht zu den Spielen nach Peking zu reisen. Bach betonte auch die politische Neutralitä­t des IOC. „Olympische Spiele stehen über jedem Konflikt“, sagte er und verwies auf die Un-resolution zur Erklärung des olympische­n Waffenstil­lstands. Diese zeige, dass die Mission, die Welt zu verbinden, nur erfolgreic­h sein könne, wenn Olympia jenseits aller politische­n Dispute stünde.

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 ?? ?? Umstritten: Präsident Thomas Bach und die Ioc-führung.
Umstritten: Präsident Thomas Bach und die Ioc-führung.

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