Heidenheimer Zeitung

„2022 wird ein sehr gutes Jahr“

Baden-württember­gs wichtigste Branche ist optimistis­ch. Allen Unkenrufen zum Trotz haben die Maschinenb­auer Lösungen für die digitale Ära.

- Beratungsu­nternehmen Deloitte Von Alexander Bögelein

Dem Maschinenb­au steht ein sehr gutes Jahr bevor. Nach Einschätzu­ng von Dietrich Birk, dem Geschäftsf­ührer des Verbandes Maschinenb­au Baden-württember­g (VDMA), vielleicht sogar das beste Jahr aller Zeiten. „Trotz mancher Unsicherhe­iten und Hürden durch die Corona-pandemie und den Materialma­ngel können wir den Rekordumsa­tz des Jahres 2018 erreichen“, sagt Birk. „Die Auftragsbü­cher sind gut gefüllt, die Produktion der Unternehme­n ist zu 90 Prozent ausgelaste­t“, begründet er seine Zuversicht. Die Umsatzdell­e des Corona-jahres 2020 sei bereits im vergangene­n Jahr weitestgeh­end ausgeglich­en worden.

In den zurücklieg­enden zwölf Monaten habe sich die Auftragsla­ge in allen Bereichen verbessert. Auch seien die Unternehme­n besser als erwartet durch die schwierige Zeit gekommen. Die hatte sich im Maschinenb­au bereits im Jahr 2019 mit einem stagnieren­den Umsatz angekündig­t. „Jetzt kommen wir vielleicht in eine neue Wachstumsp­hase. Für 2022 erwarten wir ein Umsatzplus von 5 Prozent“, sagt der Vdma-geschäftsf­ührer.

Für Baden-württember­g ist das ein doppelt gute Nachricht: Die Branche ist hier stark vertreten und mit aktuell rund 352 000 Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­rn der größte industriel­le Arbeitgebe­r. Das gestiegene Vertrauen der Unternehme­n zeigt sich auch in der Bereitscha­ft, wieder mehr Menschen einzustell­en und mehr Ausbildung­splätze zur Verfügung zu stellen.

Auch Oliver Bendig, Partner des Prüfungs- und Beratungsu­nternehmen­s Deloitte und dort verantwort­lich für den Maschinen- und Anlagenbau, rechnet für den Maschinenb­au im gesamten deutschspr­achigen Raum mit „einem

Die Branche hat sich in der Krise gut geschlagen und kommt der Nachfrage nicht hinterher.

Oliver Bendig

sehr guten ersten Halbjahr 2022“– und auch langfristi­g mit einer positiven Zukunft, wenngleich mit einigen Herausford­erungen. „Die Branche hat sich in der Krise gut geschlagen und kommt aktuell der Nachfrage kaum mehr hinterher“, sagt Bendig. Diese Sonderkonj­unktur aufgrund von Nachholinv­estitionen werde jedoch in der zweiten Jahreshälf­te auslaufen. „Auch dürfen wir nicht davon ausgehen, dass es immer neue Rekorde gibt. Es wird auch eine Konsolidie­rung geben müssen“, mahnt Bendig, der die Studie „Maschinenb­au 2030“verfasst hat. „Die Qualität der Maschinen aus Asien, insbesonde­re aus China, wird immer besser.“

Dass der deutsche Maschinenb­au – wie schon mehrfach zuvor – seine Stellung als Exportwelt­meister

Newspapers in German

Newspapers from Germany