Spatenstich im Xxl-format
Die Firma Log Project hat neun Hektar erworben und will einen Unternehmerpark errichten. Schon Im Sommer 2023 soll alles fertig gestellt sein. Gestern wurde symbolisch eine Betonstütze gestellt.
Für alles gibt es ein erstes Mal: Eben das gilt auch fürs Abbiegen in den Giengener Industriepark an der Autobahn, der, und das wird nach dem Einfahren von der Bundesstraße aus deutlich, sogar ein eigenes Ortsschild abbekommen hat, über Bushaltestellen ebenso verfügt wie über Wege, die explizit für Radfahrer vorgehalten werden.
Der Industriepark – ein kleines Städtchen auf 40 Hektar am Rande der Stadt. Ein Park, der bei Investoren schwer angesagt zu sein scheint. Denn: „Wir haben nur noch 0,8 Prozent der Fläche verfügbar“, so Oberbürgermeister Dieter Henle am Donnerstagvormittag vor Ort.
Wer länger nicht mehr im Gebiet war, nimmt die Veränderungen wohl am besten war. Fakt ist: Das Verteilzentrum von Amazon ist in Betrieb, Transporter verlassen auf einem laufenden Band das Betriebsgelände. Dahinter, Richtung Süden, will wohl, so unsere Information, diesen Herbst ein namentlich noch nicht genannter Automobilhersteller in seinem Distributionszentrum loslegen.
Neun Hektar erworben
An anderen Stellen entstehen weitere Hallen und Gewerbestätten. Bei einer war am Dienstagmittag eine Art Spatenstich im Xxl-format. Neun von insgesamt 40 Hektar hat das Unternehmen Log Project von der Stadt Giengen erworben, um dort einen Unternehmerpark zu realisieren. Die Gesellschaft hat ihren Sitz im Rheinland und ist eigenen Angaben zufolge spezialisiert auf die Planung, die Projektentwicklung und das Management von Gewerbe-, Industrie- und Logistik-immobilien. Statt den Spaten ins Erdreich zu befördern, wurde an der Frostelstraße sinnbildlich eine Betonstütze gestellt. Mit dem Hochbau war allerdings schon begonnen worden.
Bevor es jedoch nach oben gehen konnte, wurden, so Maik C. Bettentrup, Geschäftsführender Gesellschafter bei Log Project, mehrere zehntausend Tonnen Erde bewegt. Entstehen soll, so erklärte Oberbürgermeister Dieter
Henle, Hallen mit einer Fläche von 53.000 Quadratmetern. Zudem sollen 120 Parkplätze für Pkw geschaffen werden. Geplant ist, bis zu acht Einzelflächen zu vermarkten. „So haben Mieter die Möglichkeit, sich an Marktveränderungen anzupassen, ohne das
Gebäude zu verlassen“, so der Oberbürgermeister. Es gebe weit fortgeschrittene Mietverhandlungen mit mehreren attraktiven, namhaften Unternehmen verschiedener Branchen – ihr früher Zeitpunkt ermögliche es, individuelle Wünsche in der Innenausstattung zu berücksichtigen.
Verzicht auf Gasheizung
Zum Gebäude äußerte sich der Log-project-gesellschafter Bettentrup: „Die multi-funktionale Immobilie wird mit dem Blick auf die verwendeten Qualitäten und der Ästhetik sowie mit den technischen Innovationen offensichtlich einzigartig. Wir werden hier zum Beispiel keine Gas-heizung installieren, sondern eine Luftwasser-wärme-pumpe zum Betrieb der Heizung und der Kühlung, was die Emission von CO2 nochmals um etwa 40 Prozent reduziert.“
Eine hoch dichte Gebäudehülle spare Heizenergie ein, eine Luft-wasser-wärme-pumpe diene zum Heizen und Kühlen. Zudem geplant sei die Bepflanzung der Dächer, eine Photovoltaikanlage und ein System, das Wärme aus der Aufheizung der Fassade nutze.
Auch die Umgebung des Gebäudes entspreche, so Henle, dem geplanten Einklang von Ökonomie und Ökologie: „Die Grünflächen werden mit heimischen Bäumen und Sträuchern bepflanzt, im südwestlichen Bereich soll es Blumenwiesen geben.“
Der Zeitplan für die Realisierung scheint äußerst straff: Bis Juni 2023 soll für den Start der Firmen am neuen Standort alles bereit sein.