Heidenheimer Zeitung

Langweilig? Wird’s nicht!

Die Handballer­innen der FSG Giengen/brenz und der TSG Schnaithei­m kämpfen um den Klassenerh­alt. Am heutigen Samstag treffen die beiden Mannschaft­en direkt aufeinande­r.

- Von Edgar Deibert

Ist ja langweilig. Könnte man beim Blick auf die Landesliga denken. Hier dominiert die SHB und wird am Saisonende aller Voraussich­t nach als Meister aufsteigen. Aus Sicht der SHB ist langweilig also positiv. Doch anderen Mannschaft­en aus dem Landkreis Heidenheim ist es ganz und gar nicht langweilig.

Mit der FSG Giengen/brenz, der HSG Oberkochen/königsbron­n und der TSG Schnaithei­m belegen drei Kreisteams die letzten drei Plätze. Wie viele Mannschaft­en am Saisonende absteigen müssen, ist wie gewöhnlich abhängig davon, welche Teams aus den oberen Ligen runterkomm­en. Auf zwei Absteiger sollte man sich aber einstellen. Heißt: langweilig ist anders.

Schnaithei­m holt erste Punkte

Aktuell die besten Karten im Kampf um den Klassenerh­alt hat die TSG Schnaithei­m (Tabellenac­hter, bislang nur neun Spiele, 4:14 Punkte). Nach sechs Niederlage­n in den ersten sechs Saisonspie­len gab’s folgericht­ig den letzten Tabellenpl­atz. Fabian Paul zog die Konsequenz­en und trat zurück (bleibt aber sportliche­r Leiter). Unter dem neuen Trainer-dreierteam Birgit Schlichter, Thilo Riehl und Sabine Knödler

gab es für die Schnaithei­merinnen vier Punkte in drei Spielen (ein Sieg, zwei Unentschie­den).

Das Trio ist gleichbere­chtigt, hat aber durchaus unterschie­dliche Kernkompet­enzen. Während Schlichter für das seelische Wohl des Teams zuständig ist, kümmert sich Riehl um die Abwehr, Knödler mehr um den Angriff. „Wir sind auf jeden Fall zufrieden bisher. Auch wenn wir die zwei Punkte gerne mitgenomme­n hätten“, sagt Thilo Riehl im Hinblick auf die zwei Unentschie­den.

Und warum gab’s jetzt erst die ersten Punkte? „Das ist schwierig zu sagen, warum es vorher nicht geklappt hat. Oft liegt es an Kleinigkei­ten und vielen Faktoren“,

sagt Riehl. „Es waren viele starke gegnerisch­e Teams, es kam auch Pech dazu. Jetzt haben wir vielleicht auch mehr Glück auf unserer Seite und haben gegen Mannschaft­en gespielt, die in der Tabelle nicht so weit oben stehen.“

Richtungsw­eisendes Spiel?

Riehl selbst hat schon in allen Jugendbere­ichen trainiert und auch die zweite Frauenmann­schaft der TSG betreut. „Ich kenne viele Spielerinn­en aus der Jugend“, sagt der 32-Jährige. Aufgrund der Tabellensi­tuation sieht Riehl das Kreisderby bei der FSG Giengen/ Brenz am Samstag als richtungsw­eisend (17.15 Uhr, Hermannebe­rhardt-halle, Sontheim).

Im Hinspiel am 11. Dezember des vergangene­n Jahres gab’s ein 27:27. „Da waren wir alle noch ziemlich aufgeregt und hätten das Spiel noch verlieren können“, sagt Riehl. Mittlerwei­le habe sich das relativier­t. „Nun können wir mit der Situation besser umgehen“, ist der Unternehme­nsberater überzeugt. Auch das Rückspiel werde sicherlich sehr umkämpft sein.

„Für die Zuschauer ist es auf jeden Fall spannend“, sagt Kirsten Heißwolf im Hinblick aufs Kreisderby. „Wir freuen uns drauf und hoffen auf Unterstütz­ung, so die Trainerin der FSG Giengen/ Brenz. Der Tabellenle­tzte konnte, so wie Schnaithei­m auch, erst ein Saisonspie­l bislang gewinnen. Hat aber auch zwei Spiele mehr absolviert (3:19 Punkte).

Die Spielzeit bei den Gastgeberi­nnen ist geprägt durch personelle Ausfälle. „Wir hatten bislang nie den gesamten Kader zur Verfügung“, bedauert Heißwolf. Nun fällt auch Anna Heißwolf aufgrund von Schulterpr­oblemen voraussich­tlich lange aus.

Insgesamt sei die Belastung relativ hoch. Die Trainerin bestätigt, dass es auch eine Kopfsache sei, wenn man unten in der Tabelle steht. So habe die FSG beim Tabellenfü­nften SG Argental gut gespielt, am Ende aber dennoch verloren. Eine Prognose für den restlichen Saisonverl­auf auszugeben, sei schwierig, sagt die Trainerin. „So lange der Klassenerh­alt rechnerisc­h möglich ist, geben wir auch nicht auf“, betont Kirsten Heißwolf.

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Fotos: Markus Brandhuber Zu wem gehört der Ball? Im Hinspiel ging es zwischen der TSG Schnaithei­m (schwarze Hosen) und der FSG Giengen/brenz eng zu.
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Kirsten Heißwolf
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Thilo Riehl

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