Langweilig? Wird’s nicht!
Die Handballerinnen der FSG Giengen/brenz und der TSG Schnaitheim kämpfen um den Klassenerhalt. Am heutigen Samstag treffen die beiden Mannschaften direkt aufeinander.
Ist ja langweilig. Könnte man beim Blick auf die Landesliga denken. Hier dominiert die SHB und wird am Saisonende aller Voraussicht nach als Meister aufsteigen. Aus Sicht der SHB ist langweilig also positiv. Doch anderen Mannschaften aus dem Landkreis Heidenheim ist es ganz und gar nicht langweilig.
Mit der FSG Giengen/brenz, der HSG Oberkochen/königsbronn und der TSG Schnaitheim belegen drei Kreisteams die letzten drei Plätze. Wie viele Mannschaften am Saisonende absteigen müssen, ist wie gewöhnlich abhängig davon, welche Teams aus den oberen Ligen runterkommen. Auf zwei Absteiger sollte man sich aber einstellen. Heißt: langweilig ist anders.
Schnaitheim holt erste Punkte
Aktuell die besten Karten im Kampf um den Klassenerhalt hat die TSG Schnaitheim (Tabellenachter, bislang nur neun Spiele, 4:14 Punkte). Nach sechs Niederlagen in den ersten sechs Saisonspielen gab’s folgerichtig den letzten Tabellenplatz. Fabian Paul zog die Konsequenzen und trat zurück (bleibt aber sportlicher Leiter). Unter dem neuen Trainer-dreierteam Birgit Schlichter, Thilo Riehl und Sabine Knödler
gab es für die Schnaitheimerinnen vier Punkte in drei Spielen (ein Sieg, zwei Unentschieden).
Das Trio ist gleichberechtigt, hat aber durchaus unterschiedliche Kernkompetenzen. Während Schlichter für das seelische Wohl des Teams zuständig ist, kümmert sich Riehl um die Abwehr, Knödler mehr um den Angriff. „Wir sind auf jeden Fall zufrieden bisher. Auch wenn wir die zwei Punkte gerne mitgenommen hätten“, sagt Thilo Riehl im Hinblick auf die zwei Unentschieden.
Und warum gab’s jetzt erst die ersten Punkte? „Das ist schwierig zu sagen, warum es vorher nicht geklappt hat. Oft liegt es an Kleinigkeiten und vielen Faktoren“,
sagt Riehl. „Es waren viele starke gegnerische Teams, es kam auch Pech dazu. Jetzt haben wir vielleicht auch mehr Glück auf unserer Seite und haben gegen Mannschaften gespielt, die in der Tabelle nicht so weit oben stehen.“
Richtungsweisendes Spiel?
Riehl selbst hat schon in allen Jugendbereichen trainiert und auch die zweite Frauenmannschaft der TSG betreut. „Ich kenne viele Spielerinnen aus der Jugend“, sagt der 32-Jährige. Aufgrund der Tabellensituation sieht Riehl das Kreisderby bei der FSG Giengen/ Brenz am Samstag als richtungsweisend (17.15 Uhr, Hermanneberhardt-halle, Sontheim).
Im Hinspiel am 11. Dezember des vergangenen Jahres gab’s ein 27:27. „Da waren wir alle noch ziemlich aufgeregt und hätten das Spiel noch verlieren können“, sagt Riehl. Mittlerweile habe sich das relativiert. „Nun können wir mit der Situation besser umgehen“, ist der Unternehmensberater überzeugt. Auch das Rückspiel werde sicherlich sehr umkämpft sein.
„Für die Zuschauer ist es auf jeden Fall spannend“, sagt Kirsten Heißwolf im Hinblick aufs Kreisderby. „Wir freuen uns drauf und hoffen auf Unterstützung, so die Trainerin der FSG Giengen/ Brenz. Der Tabellenletzte konnte, so wie Schnaitheim auch, erst ein Saisonspiel bislang gewinnen. Hat aber auch zwei Spiele mehr absolviert (3:19 Punkte).
Die Spielzeit bei den Gastgeberinnen ist geprägt durch personelle Ausfälle. „Wir hatten bislang nie den gesamten Kader zur Verfügung“, bedauert Heißwolf. Nun fällt auch Anna Heißwolf aufgrund von Schulterproblemen voraussichtlich lange aus.
Insgesamt sei die Belastung relativ hoch. Die Trainerin bestätigt, dass es auch eine Kopfsache sei, wenn man unten in der Tabelle steht. So habe die FSG beim Tabellenfünften SG Argental gut gespielt, am Ende aber dennoch verloren. Eine Prognose für den restlichen Saisonverlauf auszugeben, sei schwierig, sagt die Trainerin. „So lange der Klassenerhalt rechnerisch möglich ist, geben wir auch nicht auf“, betont Kirsten Heißwolf.