Erstmalige Kooperation
Das Ballett des Münchner Staatstheaters zeigt „La Strada“mit der Cappella Aquileia.
Mit dem Ballett des Staatstheaters am Gärtnerplatz (München) kommt ein neuer Partner der Opernfestspiele erstmals nach Heidenheim. Die Compagnie unter der Leitung von Karl Alfred Schreiner zeigt am Samstag 11. Februar um 20 Uhr im Festspielhaus Congress-centrum den Tanzabend „La Strada“von Marco Goecke nach dem gleichnamigen Film des berühmten italienischen Filmregisseurs Federico Fellini.
Jährlich eine Tanzproduktion
Das Ballett des Staatstheaters am Gärtnerplatz und die Cappella Aquileia – das Orchester der Opernfestspiele Heidenheim – kooperieren im „Tanzraum Heidenheim“im Rahmen des Programms „Tanzland“der Kulturstiftung des Bundes erstmals miteinander. In den Jahren 2023 bis 2025 bringen der Münchner Ballettchef Karl Alfred Schreiner und Festspieldirektor Marcus Bosch jeweils eine Tanzproduktion gemeinsam auf die Bühne des Festspielhauses CCH.
Im Mittelpunkt steht dabei Gelsomina, die mit dem grobschlächtigen Artisten Zampanò, der sie ihrer Mutter „abgekauft“hat, ein Leben auf der Straße führt. Er behandelt sie wie einen Hund und vergnügt sich lieber mit Prostituierten, anstatt sich seiner Weggefährtin gegenüber zärtlich zu zeigen. Erst ein Zirkus lässt in der jungen Frau ein Gefühl von Heimat entstehen. Doch schon bald kommt es zwischen Zampanò und dem Seiltänzer Matto, der Gelsomina wie einen Menschen behandelt und zu dem sie sich hingezogen fühlt, zum Konflikt.
Unverwechselbarer Klang
Nino Rotas Musik wirkte stilprägend mit an Fellinis Filmen und verlieh ihnen ihren unverwechselbaren Klang. „La Strada“(„Die Straße“) war 1954 die dritte Kooperation der beiden Künstler am Beginn einer dreißigjährigen Zusammenarbeit.
In seiner Musik ließ sich Rota maßgeblich von der emotionsgeladenen Bildsprache Fellinis zu einer kraftvollen Rhythmik inspirieren. Gleichzeitig verstand er es jedoch auch, eigenständige Motive und Themen zu entwickeln.
Für Choreograf Marco Goecke zeigt sich die Komplexität der Handlung vor allem im Verhältnis der Figuren zueinander. Die tiefere Bedeutung des Abends liegt dabei in dem Gefühl, etwas verloren oder eine Chance verpasst zu haben. Sowohl der Tanz als auch die Musik besitzen für Goecke dabei einen eigenen Stellenwert.