Heidenheimer Zeitung

Liebe Maske,

- Tina Lischka

in den meisten Bereichen des täglichen Lebens bist Du bereits gefallen. Nun kommt ab dem 31. Januar auch noch der öffentlich­e Personenna­hverkehr hinzu. Gewiss wird es auch hier einige Zeit dauern, bis man sich an das neue Bild von Menschen mit unverhüllt­en Gesichtern gewöhnt hat. Erinnern wir uns doch mal: Mit Beginn der Pandemie 2020 bist auch Du, liebe Maske, in unser aller Leben getreten. Und hier war es genau andersheru­m: Ungewohnt war dein Anblick hier allemal. Bevor Du zur Pflicht wurdest, hat man vereinzelt Menschen in Supermärkt­en und Geschäften gesehen, die Dich im Gesicht trugen. Allerdings war Dein Erscheinun­gsbild hier noch ein ganz anderes. Neben wenigen sogenannte­n medizinisc­hen Masken waren vor allem Stoffmaske­n zu sehen. Selbstgenä­ht, bunt und oft nett anzuschaue­n – so, liebe Maske, wurdest Du ein Teil unserer Ausstattun­g in Taschen und Rucksäcken.

Mit der Zeit und den zahlreiche­n Corona-maßnahmen wurde aus diesem ungewohnte­n

Bild jedoch schnell Normalität. Aus Stoffmaske­n wurden Opmasken und später überwiegen­d Ffp2-masken. Befremdlic­h erschien es einem dann nur noch, wenn Dich jemand nicht getragen hat. Und so war es eine ganz schöne Umstellung, sich nach dieser langen Zeit wieder an die vielen unbedeckte­n Gesichter zu gewöhnen, die einem beim wöchentlic­hen Einkauf im Supermarkt entgegenka­men.

Wenn nun auch in Bus und

Bahn die Maskenpfli­cht fällt, bleiben nur noch wenige Bereiche, in denen Du getragen werden musst. So könnte es schnell geschehen, dass es nun auf den ein oder anderen befremdlic­h wirkt, wenn man sich auch ohne Pflicht dafür entscheide­t, Dich zu tragen. Hier bleibt nur zu sagen, dass es so ist, wie in allen anderen Bereichen des Lebens: Mit Toleranz und gegenseiti­gem Verständni­s muss einem das Erscheinun­gsbild, der Kleidungss­til und auch das freiwillig­e Tragen einer Maske bei anderen kein Dorn im Auge sein. Wer sich also dafür entscheide­t, seine Maske auch weiterhin auf dem Weg zur Arbeit mit der Brenzbahn oder dem Bus der Heidenheim­er Verkehrsge­sellschaft HVG zu tragen, sollte nicht krumm angeschaut werden. Denn Du, liebe Maske, bist nach der langen Zeit der Pandemie gewiss nichts Befremdlic­hes mehr. Aber Du liest das ja eh nicht.

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