Pflasterbelag statt Asphalt für die Gehwege
Über die Ausgestaltung der Verkehrswege in drei örtlichen Bereichen diskutierten die Niederstotzinger Stadträte in ihrer Sitzung.
Niederstotzingen. Pflaster oder Asphalt? Diese Frage stellte sich den Niederstotzinger Stadträten in Bezug auf den Belag der Gehwege im Baugebiet Höhe II.
Bürgermeister Marcus Bremer fasste einführend die Vor- und Nachteile zusammen: Der Pflasterbelag bietet einen optisch gut erkennbaren Kontrast zum Straßenbelag, er lässt das Oberflächenwasser zumindest teilweise versickern, und die einzelnen Steine können bei später notwendig werdenden Verlegearbeiten vergleichsweise einfach herausgenommen und wieder eingebaut werden. Bei Asphalt hingegen würde dies zu Schnitten und optischen Einbußen führen.
Die Nachteile beim Pflaster: Unkraut kann wuchern, was ständigen Bauhofeinsatz erfordern könnte. Und es müsse darauf geachtet werden, dass das Pflaster auch für Rollatoren und Rollstühle geeignet sei, schließlich handelt es sich um das künftige Umfeld des Pflegeheims und der Einrichtung für Betreutes Wohnen. Dazu hatte Bremer auch die Meinung
von Haus Lindenhof eingeholt: Dort wird Pflaster für unproblematisch angesehen, wenn es eng und bündig verlegt wird.
Wenn statt herkömmlichem Fugensand ein mit speziellen Bindemitteln angereicherter Fugensand verwendet werde, könnte der Pflanzenbewuchs in den Pflasterfugen gehemmt werden, während die Wasserversickerung nach wie vor möglich ist. Bremer sah in einer Asphaltierung auch einen gewissen Widerspruch zu den Bestrebungen um Nachhaltigkeit.
Unterschied bei den Kosten
Und das Ganze ist auch eine Kostenfrage: Der Pflasterbelag würde rund 17.000 Euro netto mehr kosten als die Asphaltlösung, bei dem speziellen Fugensand kämen noch einmal 10.000 Euro hinzu, wie Lutz Angstenberger vom Planungsbüro A2plan Ingenieure Gmbh erläuterte.
Stadträtin Simone Schindler (SPD) verwies auf den bereits vorhandenen Pflasterbelag im Banater Weg und erkundigte sich, wie oft denn der Bauhof dort wegen Pflanzenbewuchs tätig werden müsse. Dies sei bislang noch nicht notwendig gewesen, so Bremer. Allerdings sei das Gebiet Höhe II ja von Landwirtschaft umgeben, so dass Streusamen nicht auszuschließen sei.
Der Fraktionsvorsitzende der SPD, Theodor Feil, sah in der optischen Abhebung des Pflasterbelags eine Erleichterung für die Verkehrsregelung, was bei einheitlicher Asphaltierung von Straße und Gehweg schwieriger sei.
Das Gremium sprach sich schließlich einstimmig dafür aus, die Gehwege zu pflastern und den speziellen Füllsand zu verwenden. Die Gesamtplanung für die Erschließung von Höhe II wurde einstimmig gebilligt.
Damit nicht genug: In die Ausschreibung mitaufgenommen werden soll auch der Endausbau der Erschließungsstraße für das Baugebiet Vordere Reute sowie die Ausbesserung des Kreuzungsbereichs Fahrtalweg/steingrubenweg. Letzteres Vorhaben wurde
durch den Technischen Ausschuss bereits im Mai 2022 vorberaten, wobei die Empfehlung ausgesprochen wurde, die Oberflächenentwässerung zu verbessern einschließlich des fehlenden Endausbaus. Diese Maßnahme konnte im vorigen Jahr nicht
mehr einzeln ausgeschrieben werden. Das wird nun im Zuge der Erschließung von Höhe II geschehen.
Die Kosten für die Erschließungsarbeiten wurden insgesamt mit rund 1,5 Millionen Euro brutto berechnet. Der Löwenanteil
entfällt dabei auf die Erschließung von Höhe II mit rund 1,3 Millionen Euro brutto. Die Vordere Reute schlägt mit rund 94.000 Euro zu Buche und der Kreuzungsbereich Fahrtalweg/ Steingrubenweg mit rund 62.000 Euro.