Ravensburger setzt jetzt auf Sammelkarten
Das Unternehmen entwickelt ein neues Produkt. Im September soll es auf den Markt kommen.
Ein „turbulentes Jahr“hat der Spielehersteller Ravensburger hinter sich, wie es Finanzvorstand Hanspeter Mürle am Vorabend der Nürnberger Spielemesse formuliert. Vorstandsvorsitzender Clemens Maier nannte es hingegen ein „anstrengendes Jahr“. Der Spielehersteller kam nicht ganz ohne Blessuren davon, sinkende Kaufkraft und wirtschaftliche Unsicherheit hinterließen Spuren. Der Umsatz der Ravensburger Gruppe sank im Geschäftsjahr 2022 um 6 Prozent auf 598 Millionen Euro. Dennoch lag er im Vergleich zu 2019, also vor den starken Pandemiejahren, in dem vor allem der Bereich Puzzles boomte, um 14 Prozent höher.
Sorgen macht demnach weniger der Umsatz, Sorgen machen vor allem die hohen Kosten – auch wenn sich die Lage beispielsweise im Bereich Logistik wieder verbessert hat. „Die Erzeugerpreise für Papier und Pappe sind weiterhin hoch“, erklärt Mürle. Und daraus bestehen viele Produkte von Ravensburger. „Wir können grundsätzlich flexibel reagieren, weil 80 Prozent unserer Produkte von uns selbst in Ravensburg und Tschechien produziert werden“, sagt Maier. Doch wurden und werden die hohen Kosten auch an die Verbraucher weitergegeben? Auf „zwischen 5 und 7 Prozent“schätzen die Verantwortlichen die durchschnittliche Preissteigerung. Auch aktuell würde über Erhöhungen verhandelt, „aber in einem geringeren Ausmaß, so wie vor der Krise“, sagt Maier.
Hoffnung setzen die Oberschwaben auf ein neues Produkt, das im September auf den deutschen Markt kommen soll: „Disney Lorcana“. Damit will man ins Sammelkartengeschäft einsteigen, ein internationaler Milliardenmarkt mit großem Wachstumspotenzial. „Ein paar Millionen Euro“wurde von Ravensburger in die Entwicklung des Spiels investiert, wie Maier vage formuliert. Das neu entwickelte Spiel präsentiert dabei eine besondere Spielmechanik und basiert auf Disney-charakteren. Maier: „Das ist eines der größten Projekte der letzten Jahre.“