Falscher Name kommt vor Gericht teuer
Weil Silas Katompa mit unechter Identität auf den Wasen gewechselt ist, wurde der Stürmer jetzt verurteilt.
Sicher hat sich auch Silas Katompa über den 2:1-Sieg des VFB Stuttgart im Pokal-achtelfinale beim SC Paderborn gefreut. Mitgewirkt hat der Angreifer wegen einer Wadenverletzung nicht, und am Tag danach musste er sich auch anderen Dingen widmen. Nicht der Fußball oder Reha standen auf seinem Programm, sondern ein Termin vorm Stuttgarter Amtsgericht. Die Staatsanwaltschaft hatte gegen den 24-Jährigen einen Strafbefehl erlassen. Vorwurf: Urkundenfälschung und Erschleichung eines Aufenthaltstitels. Die Anzeige hatte die Stuttgarter Ausländerbehörde erstattet. In fünf Fällen soll er seinen falschen Namen angegeben haben, unter anderem bei der Beantragung der Aufenthaltserlaubnis, beim Einwohnermeldeamt und der Kontoeröffnung.
Silas Katompa war 2019 unter dem Namen Silas Wamangituka vom Zweitligisten Paris FC zum VFB gewechselt, im Frühjahr 2021 machte der Fußballer dann öffentlich, dass er von seinem früheren Berater gezwungen worden war, diese falsche Identität anzunehmen und ein falsches Alter anzugeben. 60 Tagessätze, bemessen am Netto-einkommen des Spielers, betrug der erlassene Strafbefehl. Hätte er diese bezahlt, wäre die Angelegenheit für alle Beteiligten endgültig erledigt gewesen, vorbestraft wäre Silas deswegen auch nicht gewesen. Doch der Kongolese hat Einspruch eingelegt, weshalb am Mittwoch verhandelt wurde.
Der Stürmer des VFB erschien persönlich vor Gericht, begleitet von seinem Anwalt und seinem Berater. Dem Silas-lager wurde im Laufe der Verhandlung nahegelegt, sich zu überlegen, den Einspruch zurückzuziehen. Das ist mit Beschränkung auf die Rechtsfolgen auch geschehen. Verhandelt wurde dann noch über das genaue Strafmaß. Am Ende wurde folgendes Urteil nach Jugendstrafrecht gefällt: Silas Katompa muss insgesamt 50 000 Euro an fünf verschiedene soziale Einrichtungen zahlen. Dazu kommen zwei Termine, an denen er ein Training für Jugendliche abhalten muss.